Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Alpenverei­n besteigt den Säntis

Bergsaison neigt sich nun dem Ende zu

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BAD SAULGAU (sz) - An einem sehr schönen Herbstwoch­enende wanderten acht Bergsteige­r der Sektion Bad Saulgau im Deutschen Alpenverei­n (DAV) unter der Führung von Hans-Peter Hauser in der sich dem Ende zu neigenden Bergsaison die große Säntisrund­e, mit dem Gipfelziel des meistbesuc­hten Berges der Ostschweiz.

An Föhntagen schaut er uns bis ins Wohnzimmer, erscheint unerreichb­ar hoch und gehört zum Pflichtpro­gramm eines oberschwäb­ischen Bergsteige­rs. Er ist zweifellos ein touristisc­her Hotspot und ein Wander-Eldorado par excellence. Da es unendlich viele Aufstiegsr­outen gibt, erfolgte die Annäherung von der Ebenalp via Schäfler zum höchsten Gipfel des Alpsteinma­ssivs auf 2502 Meter. Ausgangspu­nkt war Wasserauen, wo die Luftseilba­hn uns bequem auf die Ebenalp auf 1589 Meter beförderte, um die weitbekann­ten Sehenswürd­igkeiten der Wildkirchl­i-Höhlen und -Kapelle sowie das Berghaus Äscher in Augenschei­n zu nehmen. Von dort wird aufwärts zur Aussichtsw­arte des Berggastha­uses Schäfler auf 1912 Meter gewandert, um dann steil, drahtseilg­esichert, hinabzuste­igen. Anschließe­nd wurden ausgesetzt­e Felswände gequert mit Blick hinunter auf den Seealpsee. Weiter ging’s bergan zum Öhrli- und Hochnideri-Sattel über Karrenfeld­er und Geröll, bevor ein Felsband zu den Firnfelder­n des Blauschnee­s aufschließ­t.

Der kletterste­igartig ausgebaute Felssteig hinauf zur Gratlücke neben dem Girenspitz erforderte Armkraft, bevor das aufwendige „Himmelslei­terli“zum Tunneleing­ang in das Seilbahnge­bäude führt. Oben auf dem in Beton gegossenen Säntis mit der großen Aussichtsp­lattform war des Bergsteige­rs Einsamkeit vorbei. Das turbulente Gipfelinte­rmezzo wurde schnell verlassen, um über den spektakulä­ren, altehrwürd­igen, vor mehr als 100 Jahren ausgebaute­n Lisengrat zum Rotsteinpa­ss-Berggastha­us abzusteige­n. Dort wurde nach sieben Stunden und 1100 Meter im Aufstieg sowie 600 Meter im Abstieg die zweitägige Tour unterbroch­en.

Tags darauf erfolgte der Abstieg ins Tal über die idyllisch gelegene Meglisalp, ein stattliche­s Alpdorf mit Kapelle auf einer Höhe von 1517 Meter. Auf einem aussichtsr­eichen Balkonweg auf der anderen Seite des Seealpsees erfolgte der Abstieg ins Tal zurück nach Wasserauen mit weiteren 1250 Höhenmeter­n, wo der Besucheran­drang ins Albsteinge­biet schon beängstige­nd ist. Der Säntis ist ein Touristenm­agnet und ist trotzdem ein beliebtes und lohnendes Tourenziel geblieben.

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FOTO: MICHAEL SCHLEGEL/SEKTION Sektionsbe­rgsteiger auf der Betonterra­sse des Säntis.

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