Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Wandlung der „Alten Post“dokumentie­rt

Verein ergänzt die Ausstellun­g in der Historisch­en Galerie in Altshausen.

- Von Julia Freyda

ALTSHAUSEN - Mit neuen Ausstellun­gsstücken hat die Gesellscha­ft für Geschichte und Heimatpfle­ge die Historisch­e Galerie in der Alten Post erweitert. Unter anderem gibt es nun auch Informatio­nen über die Königinnen und Herzoginne­n von Württember­g.

Die Veränderun­gen machen sich schon im Eingangsbe­reich bemerkbar. Im sonst kahlen Treppenauf­gang hängt ein Gemälde, das Franz Anton Bagnato zeigt. Er wurde 1731 in Altshausen geboren und trat 1757 die Nachfolge seines Vaters Johann Caspar als Baudirekto­r der Deutschord­ens-Provinz Elsass-Burgund an. Unter Franz Antons Bauleitung wurden in der „Alten Post“umfangreic­he Umbauarbei­ten vorgenomme­n. Die bedeutends­te war die Barockisie­rung des Äußeren der Gaststätte. Auf dem Gemälde ist Franz Anton Bagnato mit seiner Familie zu sehen, bislang hing es als Leihgabe der Altshauser Gesellscha­ft für Geschichte im Deutschord­ensmuseum in Bad Mergenthei­m.

Wappenkale­nder am Eingang

Außerdem zieren ein Wappen und ein Wappenkale­nder den Eingangsbe­reich. Solch ein Kalender bot hohen Würdenträg­ern die Gelegenhei­t zur Repräsenta­tion. Der Kalender der Deutschord­ens-Provinz ElsassBurg­und für das Jahr 1701 zeigt oben das Wappen des Auftraggeb­ers, dem Landkomtur Franz Benedikt von Baaden. Darunter reihen sich weitere Wappen und unten ist unter anderem das Schloss Altshausen als Sitz des Landkomtur­s zu sehen.

Im Museum selber ist nun die Geschichte des Gebäudes „Alte Post“ auf zwei Schautafel­n dokumentie­rt. „Wie bei den bisherigen Tafeln haben wir darauf geachtet, dass alles selbsterkl­ärend ist“, sagt Elmar Hugger von der Gesellscha­ft für Geschichte. Die erste schriftlic­he Erwähnung des Gebäudes stammt aus dem Jahr 1606. Damals übernachte­ten dort Kommissare aus Insbruck, die im Auftrag des Hochmeiste­rs nach Altshausen kamen. Im 17. Jahrhunder­t wurde das Gasthaus auch als „Goldener Hirsch“bezeichnet. 1813 wurde das Postamt in das Gebäude verlegt. Von da an war die Bezeichnun­g „Hirsch-Post“gebräuchli­ch. Über viele Jahre blieb der Betrieb als Hotel und Gasthaus noch bestehen, bis der letzte Wirt Adolf Schweizer 1974 den Betrieb einstellte. Lange Zeit stand das Gebäude leer, verfiel zusehends. Schließlic­h erwarb es die Gemeinde Altshausen es und investiert­e 3,2 Millionen in die Sanierung. Außer dem Museum beherbergt es auch den Sitzungssa­al und das Trauzimmer. Ab voraussich­tlich Mitte Oktober ziehen auch die Mitarbeite­r vom Rathaus auf die andere Straßensei­te in die „Alte Post“um.

Neben Tafeln zur Deutschord­ensProvinz, hatten auch die adeligen Herren bereits ihren Platz in der Galerie. Nun gibt es auch Informatio­nen zu den Damen. Auf einem Flachbilds­chirm sind die Königinnen von Württember­g zu sehen und es gibt Informatio­nen zu deren Abstammung, Leben, Verdienste und Verbindung zu Altshausen. Daneben hängt eine Tafel mit den vier Herzoginne­n von Württember­g. Herzogin Helene war die erste Frau von Herzog Philipp Albrecht und auch die erste die im Schloss Altshausen wohnte. Sie starb 1923 nach nur einem Jahr Ehe an den Folgen der Geburt ihrer Tochter.

Die Historisch­e Galerie in der „Alten Post“ist jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Somit auch am kommenden Sonntag, 7. Oktober.

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FOTO: JUL
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FOTO: JULIA FREYDA Elmar Hugger von der Gesellscha­ft für Geschichte und Heimatpfle­ge freut sich über die neuen Tafeln in der Historisch­en Galerie.

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