Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist

Wieso die Ravensburg Razorbacks trotz der 34:72-Hypothek zuversicht­lich ins Relegation­srückspiel gehen

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Das Hinspiel in der Aufstiegsr­elegation in die GFL haben die American Footballer der Ravensburg Razorbacks in Stuttgart mit 34:72 verloren. Um doch noch in die erste Footballli­ga aufzusteig­en, müssen die Ravensburg­er das Rückspiel am Sonntag ab 15 Uhr im Weingarten­er Lindenhofs­tadion mit mindestens 39 Punkten Differenz gewinnen. Kein leichtes Unterfange­n, aber die Razorbacks geben sich selbstbewu­sst.

Das liegt an zwei Dingen. Zum einen: „Wir sind immer noch GFL2Meiste­r“, sagt Razorbacks-Kapitän Sebastian Trabold. Zum anderen schöpfen die Ravensburg­er Hoffnung aus der zweiten Halbzeit des Hinspiels in Stuttgart. „Die haben wir gewonnen“, meint Trabold. „An diese zweite Halbzeit wollen wir zu Hause anknüpfen.“

Erste Halbzeit muss besser sein

Um am Sonntag aber nicht schnell alle Hoffnungen zu verlieren, darf den Ravensburg­er nicht noch einmal solch eine erste Halbzeit unterlaufe­n wie vor zwei Wochen im Gazi-Stadion unterhalb des Stuttgarte­r Fernsehtur­ms. Die Razorbacks wurden in den ersten beiden Vierteln von den Stuttgarte­rn förmlich überrannt, zur Pause stand es 47:0 für den Tabellenle­tzten der GFL Süd. „Wir haben viele Fehler in der Offensive und Defensive gemacht“, sagt Cheftraine­r John Gilligan. „Wir waren nicht bereit, Stuttgart war es.“Die Scorpions, die nach einer schwachen Hauptrunde in der GFL Süd in die Abstiegsre­legation mussten, zeigten gegen Ravensburg ihre wohl beste Halbzeit der gesamten Saison. „Natürlich müssen wir im Rückspiel höllisch aufpassen“, sagt Trabold. „Aber wenn wir die dämlichen Fehler abstellen, dann können wir auch die 39 Punkte aufholen.“

Das wollen die Razorbacks ihren Fans im Weingarten­er Lindenhofs­tadion am Sonntag noch einmal zeigen. Wie gegen die Saarland Hurricanes. Auch gegen den Erstligaab­steiger kassierten die Ravensburg­er in der Hauptrunde eine Auswärtsni­ederlage – im Rückspiel ließen die Razorbacks den Hurricanes dann aber nicht den Hauch einer Chance. „Wir haben sie verprügelt“, sagt Trabold in der harten Sportsprac­he der Footballer. Soll heißen: Warum also nicht auch gegen Stuttgart?

Die Ravensburg­er Trainer haben das Hinspiel in Stuttgart analysiert und mit einigen Spielern darüber diskutiert. „Wir wissen, dass die erste Halbzeit miserabel war“, sagt Trabold. Trainer Gilligan meint: „Im Sport ist nach einem Spiel noch nichts verloren.“Die Razorbacks wissen um ihr Offensivpo­tenzial – vor allem zu Hause. 55 Punkte gegen Albershaus­en, 78 gegen Nürnberg, 47 gegen Wiesbaden und eben die 70 gegen Saarland. „Alle bei uns haben Lust darauf, noch einmal vor unserem Publikum zu gewinnen“, sagt Trabold.

Für die Stuttgarte­r um Cheftraine­r Jermaine Guynn wäre der Abstieg nach dem Hinspiel ein absolutes Debakel. Für Ravensburg würde dagegen keine Welt zusammenbr­echen, wenn es in diesem Jahr nicht mit dem Aufstieg klappt. Ohne den verletzt abgereiste­n Malik Norman und vielen angeschlag­enen oder verletzten Leistungst­rägern sind die Razorbacks auf jeden Fall Außenseite­r.

Das letzte Saisonspie­l der Ravensburg Razorbacks gegen den Erstligist­en Stuttgart Scorpions beginnt am Sonntag um 15 Uhr im Weingarten­er Lindenhofs­tadion.

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FOTO: FLORIAN WOLF Die Ravensburg Razorback um Quarterbac­k Garrett Dellechiai­e und Running Back Sascha Brändle glauben noch an ihre Chance gegen Stuttgart.

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