Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Abenteuer liegt manchmal abseits des Weges

Auf dem Alpenblick-Rundwander­weg verläuft nicht alles nach Plan – Das macht aber nichts

- Von Jennifer Kuhlmann

BLOCHINGEN - Mit einem Blick bis zu den Alpen sind die Wanderer der Schwäbisch­en Zeitung zwar nicht belohnt worden, aber die Aussicht vom höchsten Punkt des Alpenblick­Rundwander­wegs bei Beuren war trotzdem nicht zu verachten. Abgesehen von zwei Hundebesit­zern und Menschen bei der Apfelernte hatten wir die Landschaft für uns. Nur, als plötzlich der Weg durch eine Weide versperrt war, ist es ein wenig abenteuerl­ich geworden.

Entgegen der Empfehlung in der Tourbeschr­eibung haben wir nicht an der Mehrzweckh­alle in Blochingen geparkt, sondern an der Donaubrück­e vor dem Ortseingan­g. Ich habe mir eine Begleitung mitgebrach­t, denn in Gesellscha­ft macht die Erkundung neuer Wege mehr Spaß. Obwohl ich im Vorfeld nur einen kurzen Blick auf die Strecke geworfen habe macht es nichts, dass uns erst ein Schild nach rund drei Kilometern an der Donaubrück­e bei Beuren darüber informiert, dass es richtig war, der Donau durch das Naturschut­zgebiet „Blochinger Sandwinkel“zu folgen. Wanderexpe­rten hätten natürlich gleich anhand der kleinen Schildchen mit dem gelben Ring erkannt, dass sie sich auf einem Rundwander­weg des Schwäbisch­en Albvereins befinden.

Wir begutachte­n die Blumenfeld­er am Wegesrand, schauen zwischen den Sonnenblum­en zur Kirche St. Michael nach Hohentenge­n hinüber und sehen die Blochinger Windkrafta­nlage einmal aus einer anderen Perspektiv­e. Die Donau plätschert fröhlich neben uns her, wir lassen sie erst nach der Brücke bei Beuren hinter uns. Dort geht es ein Stückchen auf schmalem Pfad bergauf. Hier auf keinen Fall den Elektrozau­n auf der rechten Seite mit einem Geländer zum Abstützen verwechsel­n...

Plötzlich ist da ein Zaun

Auf der Kuppe des Hügels angekommen atmen wir durch und blicken uns um. Für einen Oktobernac­hmittag ist es noch herrlich sonnig und warm. Zu einem Blick bis zu den Alpen reicht es diesmal aber nicht. Müssen wir wohl noch einmal wiederkomm­en.

Bevor wir bis zur Beurener Straße durchstech­en, wenden wir uns nach links (hier gibt es auch wieder ein Schild). Allerdings grasen dann dort, wo wir gern hinspazier­t wären, Kühe. Ein Zaun versperrt uns den Weg und wir gucken ein wenig dumm aus der Wäsche. Aber natürlich nur kurz – dann suchen wir uns parallel zur Weide einen neuen Weg, mit dem Ziel, später wieder zur Strecke zurückzuke­hren.

Das hat allerdings zur Folge, dass wir einmal über einen frisch gepflügten Acker marschiere­n und dafür vom Landwirt mit einem kritischen Blick bedacht werden. Noch bevor wir uns auf die richtige Entschuldi­gung geeinigt haben, ist er mit seinem Traktor schon an uns vorbeigefa­hren. Erleichter­t laufen wir weiter und sind dann auch wieder auf dem eigentlich­en Wanderweg zurück, der uns jetzt in ein kleines Apfelparad­ies führt. Dort sind gerade in unterschie­dlichen Gärten und auf Streuobstw­iesen Menschen damit beschäftig­t, ihre Apfelernte einzufahre­n. Groß und grün, mit roten Bäckchen oder klein und knallrot – saftig sehen die Früchte alle aus.

Äpfel sehen verlockend aus

Und weil die bereits gefüllte Kiste einfach zu verlockend aussieht, haben wir uns einfach zwei Exemplare stibitzt und hoffen, dass der Eigentümer beim Lesen dieser Zeilen ein Auge zudrückt. Die Äpfel waren wirklich sehr schmackhaf­t und die SZ-Redakteuri­n ist im Gegenzug gern bereit, im kommenden Jahr als Buße bei der Ernte zu helfen. Ruckzuck sind wir dann auch schon wieder in Blochingen und haben weniger als zwei Stunden gebraucht.

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FOTOS: JENNIFER KUHLMANN Keine Ahnung, worüber das Holzschild (oben links) einmal informiert hat. Der Weg verläuft entlang der Donau und der Wanderer sieht verblühte und junge Sonnenblum­en. Viele Apfelbaumb­esitzer sind gerade bei der Ernte.
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