Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Das Abenteuer liegt manchmal abseits des Weges
Auf dem Alpenblick-Rundwanderweg verläuft nicht alles nach Plan – Das macht aber nichts
BLOCHINGEN - Mit einem Blick bis zu den Alpen sind die Wanderer der Schwäbischen Zeitung zwar nicht belohnt worden, aber die Aussicht vom höchsten Punkt des AlpenblickRundwanderwegs bei Beuren war trotzdem nicht zu verachten. Abgesehen von zwei Hundebesitzern und Menschen bei der Apfelernte hatten wir die Landschaft für uns. Nur, als plötzlich der Weg durch eine Weide versperrt war, ist es ein wenig abenteuerlich geworden.
Entgegen der Empfehlung in der Tourbeschreibung haben wir nicht an der Mehrzweckhalle in Blochingen geparkt, sondern an der Donaubrücke vor dem Ortseingang. Ich habe mir eine Begleitung mitgebracht, denn in Gesellschaft macht die Erkundung neuer Wege mehr Spaß. Obwohl ich im Vorfeld nur einen kurzen Blick auf die Strecke geworfen habe macht es nichts, dass uns erst ein Schild nach rund drei Kilometern an der Donaubrücke bei Beuren darüber informiert, dass es richtig war, der Donau durch das Naturschutzgebiet „Blochinger Sandwinkel“zu folgen. Wanderexperten hätten natürlich gleich anhand der kleinen Schildchen mit dem gelben Ring erkannt, dass sie sich auf einem Rundwanderweg des Schwäbischen Albvereins befinden.
Wir begutachten die Blumenfelder am Wegesrand, schauen zwischen den Sonnenblumen zur Kirche St. Michael nach Hohentengen hinüber und sehen die Blochinger Windkraftanlage einmal aus einer anderen Perspektive. Die Donau plätschert fröhlich neben uns her, wir lassen sie erst nach der Brücke bei Beuren hinter uns. Dort geht es ein Stückchen auf schmalem Pfad bergauf. Hier auf keinen Fall den Elektrozaun auf der rechten Seite mit einem Geländer zum Abstützen verwechseln...
Plötzlich ist da ein Zaun
Auf der Kuppe des Hügels angekommen atmen wir durch und blicken uns um. Für einen Oktobernachmittag ist es noch herrlich sonnig und warm. Zu einem Blick bis zu den Alpen reicht es diesmal aber nicht. Müssen wir wohl noch einmal wiederkommen.
Bevor wir bis zur Beurener Straße durchstechen, wenden wir uns nach links (hier gibt es auch wieder ein Schild). Allerdings grasen dann dort, wo wir gern hinspaziert wären, Kühe. Ein Zaun versperrt uns den Weg und wir gucken ein wenig dumm aus der Wäsche. Aber natürlich nur kurz – dann suchen wir uns parallel zur Weide einen neuen Weg, mit dem Ziel, später wieder zur Strecke zurückzukehren.
Das hat allerdings zur Folge, dass wir einmal über einen frisch gepflügten Acker marschieren und dafür vom Landwirt mit einem kritischen Blick bedacht werden. Noch bevor wir uns auf die richtige Entschuldigung geeinigt haben, ist er mit seinem Traktor schon an uns vorbeigefahren. Erleichtert laufen wir weiter und sind dann auch wieder auf dem eigentlichen Wanderweg zurück, der uns jetzt in ein kleines Apfelparadies führt. Dort sind gerade in unterschiedlichen Gärten und auf Streuobstwiesen Menschen damit beschäftigt, ihre Apfelernte einzufahren. Groß und grün, mit roten Bäckchen oder klein und knallrot – saftig sehen die Früchte alle aus.
Äpfel sehen verlockend aus
Und weil die bereits gefüllte Kiste einfach zu verlockend aussieht, haben wir uns einfach zwei Exemplare stibitzt und hoffen, dass der Eigentümer beim Lesen dieser Zeilen ein Auge zudrückt. Die Äpfel waren wirklich sehr schmackhaft und die SZ-Redakteurin ist im Gegenzug gern bereit, im kommenden Jahr als Buße bei der Ernte zu helfen. Ruckzuck sind wir dann auch schon wieder in Blochingen und haben weniger als zwei Stunden gebraucht.