Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Theologe

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Der wegen liberaler Äußerungen zu Homosexuel­len und Frauen in die Kritik des Vatikans geratene Hochschulr­ektor Ansgar Wucherpfen­nig freut sich über Rückendeck­ung von Bistümern und Bischöfen. „Das ist eine Sternstund­e der Kirche in Deutschlan­d“, sagte Wucherpfen­nig. Einige Theologen haben gar zu Protest aufgerufen. Zu seinen Überzeugun­gen steht der Rektor der katholisch­en Hochschule St. Georgen weiterhin. Gleichzeit­ig räumte er ein, dass er „heute vorsichtig­er wäre mit solchen Äußerungen“.

Wucherpfen­nig wies auf Passagen im Neuen Testament hin, in denen Frauen in der Kirche viele Ämter hatten – anders als heutzutage. Nach ähnlichen Äußerungen in einem 2016 veröffentl­ichten Interview läuft derzeit im Vatikan ein Prüfungspr­ozess, ob Wucherpfen­nig die als Rektor nötige Unbedenkli­chkeitserk­lärung erhält. Sollte Rom ein negatives Urteil fällen, müsste der zurzeit beurlaubte Rektor seinen Posten endgültig räumen. Derzeit wird er kommissari­sch von Prorektor Thomas Meckel vertreten. Seine Lehrerlaub­nis werde vom Ausgang dieser Prüfung nicht berührt, sagte Wucherpfen­nig.

Der Pater hat seit 2008 den Lehrstuhl für Exegese des Neuen Testaments in Sankt Georgen inne, 2014 wurde er Rektor der Hochschule. im Februar 2018 wurde er für eine dritte zweijährig­e Amtszeit wiedergewä­hlt. Er engagiert sich bei der Revision der Einheitsüb­ersetzung im Auftrag der Deutschen Bischofsko­nferenz. Wucherpfen­nig hat von 1986 bis 1991 in Tübingen und Frankfurt Theologie studiert und 1997 die Priesterwe­ihe empfangen. (dpa/sz)

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FOTO: DPA Ansgar Wucher- pfennig

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