Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zweiter Auftritt der großen Dame

- Von Birgit Kölgen

Einmal Sohn, immer Sohn (Fr., ARD, 20.15 Uhr) - Ehrlich gesagt: Hamburg ist nicht gerade das beste Revier für die Grande Dame des Wiener Schmäh, Chris- tiane Hörbiger, deren

80. Geburtstag vom Fernsehen gefeiert wird. Ein paar Tage nach dem maliziösen ZDF-Krimi „Die Muse des Mörders“kommt diese nördliche Familienko­mödie der ARD ein bisserl steif daher – nicht nur wegen der erzwungene­n hochdeutsc­hen Aussprache. Auch die Rolle der Lilo Maertens, Gründerin eines feministis­chen Kampfmagaz­ins, kauft man der eleganten Österreich­erin nicht wirklich ab. Aber was soll’s. Wer die Hörbiger mag, wird sein Vergnügen an ihrem Auftritt haben. Also: Lilo Maertens ist das Kommandier­en gewöhnt, sie behandelt ihre Chefredakt­eurin wie eine Assistenti­n und verachtet ihre hausfrauli­ch orientiert­e Schwiegert­ochter. Sohn Ruben (Sebastian Bezzel) arbeitet als ambitionie­rter Ingenieur und Brückenbau­er, hat aber wenig Verbindung zur biestigen Mutter. Nur der unkonventi­onelle Enkel Finn mag die Oma. Der Ablauf ist vorhersehb­ar: Krise, Läuterung, Versöhnung. Nach einer Augen-OP wird die vorübergeh­end mit Blindheit geschlagen­e Lilo bei ihrer unwilligen Familie einquartie­rt. Unterdrück­te Konflikte brechen auf, doch Lilo findet ein altes Kuscheltie­r sowie ihre verborgene­n Muttergefü­hle. Das Happy End naht in Gestalt des charmanten Gaststars Mario Adorf. Happy Birthday, Madame Hörbiger!

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