Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Ebenweilers Grundschüler pressen Apfelsaft
Die Ernte steht für die Schüler während der Wintermonate in den Vesperpausen bereit
EBENWEILER - Ein üppig tragender Apfelbaum, gestiftet von der Familie von Paul Linz, eine von Familie Streicher zur Verfügung gestellte kleine Kelter-Ausrüstung „für den Hausgebrauch“, ein naturverbundener Bürgermeister mit pädagogischen Talenten und 49 hoch motivierte Nachwuchserntehelfer bildeten das Szenario einer Open-Air-Lehrstunde: „Vom Apfel am Baum zum Saft im Glas“. Von Bürgermeister Tobias Brändle eingeladen, pilgerten dieser Tage Ebenweilers Grundschüler – Eimer, Gummistiefel und Arbeitshandschuhe inklusive – zu einem Bonäpfelbaum beim Festplatz am Weiher. Unterstützt von ihren Lehrerinnen und dem kommunalen Bauhof sammelten sie den reichen Segen, den der Bürgermeister aus den Zweigen schüttelte.
Äpfelwäsche in der Wanne
Ein Teil wurde in einer bereitgestellten Wanne gleich gewaschen, im Häcksler zerkleinert und sorgfältig auf die Presse geschichtet. Der Platz an der hydraulischen Pumpe war so begehrt, dass schon nach kurzer Zeit unverdünnter Saft taufrisch die Gläser füllte und – ungeachtet eventuell beschleunigender Wirkung – großen Anklang fand. Aber auch der Trester wird verwertet: getrocknet verfüttert ihn der Förster im Winter an das Wild.
Der größte Teil der Ernte hatte unterdessen einen Autoanhänger gefüllt, mit dem Brändle anschließend zur Mosterei Bentele in Geratsberg fuhr. An der Frage wie viel Saft sich daraus wohl ergeben werde, beteiligten sich alle Kinder mit zum Teil abenteuerlichen Schätzungen zwischen 263 und über 1000 Litern.
400 Liter Apfelsaft gekeltert
Für die Schule zum Vorzugspreis freuten sich die fleißigen Erntearbeiter zwei Tage später über 400 Liter garantiert aus den eigenen Früchten gekelterten, haltbar erhitzt abgefüllten Saft, der in den Wintermonaten die Vesperpause bereichern wird. Der Gewinner der Schätzfrage überraschte Eltern und Geschwister mit einer Zehn-Liter-Box.