Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Historische Speisen und Getränke
Auf der Bachritterburg findet eine Reise durch die Küche aus drei Jahrhunderten statt
KANZACH (sz) - Am kommenden Wochenende, dem 20. und 21. Oktober, werden sieben Kochgruppen aus verschiedenen historischen Gruppen Speisen und Gerichte aus drei Jahrhunderten kochen. Sie verwenden dabei Rezepte aus verschiedenen Kochbüchern dieser Zeit. Das berühmte französische „Le Viandier“, ein Schlüsselwerk der Mittelalterlichen Esskultur steuert das Rezept zu einer „Crétonnée“bei, einer sehr feinen Mousse aus Erbsen, Milch und Eiern. Im italienisch/französischen Liber de Coquina findet sich das Rezept für Gemüse englischer Art mit Hühnerbrust und Linsenmus. Nach dem Innsbrucker Kochbuch (1451): ein „gutes Essen aus einem Rehkopf", Preiselbeersauce mit Lebkuchen, Petersiliensauce und einen „Wildbraten aus Rindfleisch" (gekochte Fleischbällchen). Daneben werden Äpfel verarbeitet, Konfekt und auch Marzipan hergestellt. Auf jeden Fall gilt das Prinzip beim Tier „vom Kopf bis zum Schwanz“, und bei der Pflanze „von der Wurzel bis zum Blatt“. Ob aus dem deutschsprachigen „Buch von der guten Speise“oder den anderen Kochbüchern entnommen, die Rezepte sind raffiniert und entsprechen überhaupt nicht der Vorstellung des dunklen Mittelalters. Der typische Geschmack der historischen Küche kann an der SaucenProbierstation selbst „erkostet“werden. Und am Samstag kann man auch ein warmes Gericht aus dem Buch von guter Speise probieren (solange der Vorrat reicht).
An anderer Stelle wird die Vielfalt der im Mittelalter bekannten Gewürze gezeigt und bei Führungen durch die Kochstationen werden detaillierte Erklärungen, auch zu den genannten Kochbüchern, gegeben. Die Besucher dürfen in die Kochtöpfe schauen und die Köche zu ihren verschiedenen Herangehensweisen und Interpretationen der historischen Rezepte befragen.
Und für die kleinen Besucher wird es einen kleinen Spieltisch geben, an dem sie ihr Wissen zur Küche des Mittelalters unter Beweis stellen können.