Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Freibad verkauft so viele Saisonkarten wie noch nie
Im kommenden Jahr wird das 60-jährige Bestehen des Bads gefeiert
MENGEN - 1058 Badegäste haben sich in diesem Jahr eine Saisonkarte für das Freibad gekauft. „Das ist ein absoluter Rekord“, sagte Carmen Heine, als sie den Gemeinderäten am Dienstag vom Verkauf der Freibadsaison berichtete. Im Vorjahr waren 125 Saisonkarten weniger verkauft worden. Die kaufmännische Leiterin der Stadtwerke zeigte sich mit der Saison zufrieden, auch wenn mit insgesamt 50 695 Besuchern der Rekord aus dem Jahr 2015 nicht eingestellt werden konnte.
„Es ist eine schöne Tradition, dass wir in warmen Jahren den 50 000. Besucher ehren“, sagte Heine. „Diesmal kam der 1000. Inhaber einer Dauerkarte noch dazu.“Sie betonte allerdings auch, dass der warme Sommer gar nicht so heiß gewesen ist wie ihn viele in Erinnerung behalten haben. „Es gab diesmal mit 12 Tagen nur wenige absolute Hitzetage, an denen die Temperaturen über 29 Grad geklettert sind“, sagte sie. „Das hat mich dann schon überrascht.“Im Jahr 2015 hätte es 20 Hitzetage gegeben. Von den 115 Betriebstagen griff an 21 Tagen die Schlechtwetterregelung, an denen das Bad nur eingeschränkte Öffnungszeiten hatte. Insgesamt wurden in der Saison Einnahmen in Höhe von 96 400 Euro generiert. Die Nutzung durch Schulen und Vereine ist in dieser Summe noch nicht enthalten. „Dieser Spitzenwert bei den Einnahmen ergibt sich auch dadurch, dass wir die Preise erhöht haben“, so Heine.
Schnell verdeutlichte sie dann, dass den Einnahmen nach wie vor enorme Kosten gegenüberstehen. „Das Freibad ist und bleibt ein Zuschussgeschäft“, sagte sie. Nicht zuletzt, weil mehr Besucher, immer auch Mehrkosten verursachen würden. „Wir gehen davon aus, dass die Aufwendungen bei rund 310 000 Euro liegen werden und sich das Defizit auf 210 000 Euro beläuft“, sagte sie.
Großveranstaltungen wie das Landesfinale des Schultriathlons und zwei Spiele von Mengen International seien genauso erfolgreich gestemmt worden wie kleinere Einheiten während des Kindersommers.
Sanierung steht an
Das kommende Jahr wird für das Mengener Freibad in zweierlei Hinsicht ein spannendes werden. „2019 gibt es das Freibad seit 60 Jahren“, sagte Carmen Heine. „Das wollen wir mit einem Freibadfest und einem Foto-Wettbewerb feiern.“Außerdem stünde die Sanierung des Freibads in Sigmaringen an. „Das Freibad in der Kreisstadt wird das ganze Jahr geschlossen bleiben, da dürfen wir darauf hoffen, dass Badegäste nach Mengen ausweichen und wir davon profitieren können“, sagte sie.
Bürgermeister Stefan Bubeck wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sein Sigmaringer Kollege Markus Ehm ihn schon auf diese Situation angesprochen habe. „Die Vereine, die sonst im Freibad trainieren, suchen natürlich nach Ausweichmöglichkeiten“, sagte er. „Wir können davon ausgehen, dass einige auf uns zukommen werden, um bei uns Trainingszeiten zu bekommen.“Dies müsse dann im Detail besprochen werden. „Außerdem sind wir ja selbst dabei, die Sanierung unseres Bads zu planen“, so Bubeck. „Da macht es Sinn, andersherum zu warten, bis Sigmaringen fertig ist.“Das Freibad sei eins der Themen, die der Gemeinderat in der nichtöffentlichen Klausurtagung im November auf der Tagesordnung hätte.