Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Freude über die Wertschätzung
Für Landrätin Bürkle ist die Heuneburg der Leuchtturm der Kelten-Konzeption.
HUNDERSINGEN - Beste Zukunftsperspektiven für die Heuneburg bei Hundersingen: Eine Kelten-Erlebniswelt mit Museum, Biobauernhof, Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten könnte neben der Heuneburg auf der Domäne Talhof entstehen, wenn die Keltenkonzeption des Landes tatsächlich umgesetzt wird. Das Landeskabinett hat in der vergangenen Woche die Absicht bekundet, dieses auf den Weg zu bringen.
Auch erste Finanzierungsmittel sind zur Verfügung gestellt. Aus dem Nachtragshaushalt sollen bis Ende 2019 300 000 Euro bereitgestellt werden. Damit soll die Arbeitsgruppe finanziert werden, die dieses Konzept ausarbeiten soll.
Zufrieden äußern sich die Vertreter des Landkreises aus der Gemeinde Herbertingen auf die Nachricht aus Stuttgart. Besonders hervorgehoben wird, dass die Region für dieses Projekt mit einer Stimme sprach. „Alle zogen an einem Strang“, betont Herbertingens Bürgermeister Magnus Hoppe. Die Landtagsabgeordneten Klaus Burger (CDU) und Andrea Bogner-Unden (Grüne) hätten sich genauso eingesetzt wie Landrätin Sefanie Bürkle.
„Innerhalb der Keltenkonzeption, die das historische Erbe der Kelten in seiner landesweiten Bedeutung würdigt, wird die Heuneburg ein Leuchtturm sein“, freut sich die Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle. Die Konzeption wurde vom Wirtschafts-, Wissenschafts und Kultusministerium ausgearbeitet. Im Juli wurden Landkreis und Gemeinde hierüber informiert. Landkreis und Gemeinde hätten anderthalb Jahre in einer Arbeitsgruppe mitgearbeitet. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe könnten nun wichtige Grundlage für die Entwicklung der Heuneburg sein.
Der Landkreis erhofft sich durch die angedachte große Rolle der Heuneburg wichtige Impulse für den Tourismus: „Es ist gut, wenn wir über möglichst viele interessante Ausflugsziele an verschiedenen Orten verfügen. Schon heute können wir hier einiges bieten, etwa den Campus Galli in Meßkirch. Wenn die Heuneburg jetzt so aufgewertet wird, wird das den Tourismus im Kreis weiter voranbringen.“
„Die Originalfunde müssen am Originalschauplatz gezeigt werden.“Für Herbertingens Bürgermeister Magnus Hoppe ist das ein ganz entscheidender Punkt einer künftigen Konzeption. Die Heuneburg werde auch auch künftig keine Besuchermassen anziehen. Aber er rechne mit einer deutlichen Steigerung der Besucherzahlen „mit den positiven Nebeneffekten für Gastronomie und Wirtschaft“. Sinn macht es für den Bürgermeister auch, das kleine Heuneburg-Museum in der Ortsmitte von Hundersingen, das sich in der Trägerschaft der Gemeinde befindet, aufzugeben. in einem zentralen Museum könnten Präsentation der Fundstücke mit Museumspädagogik besser kombiniert werden. Das habe keine finanziellen Gründe.
Regionalität soll erhalten werden
Auch Anton Bischofberger, Vorsitzender des Vereins Heuneburg-Museum, freut sich über die zentrale Rolle der Heuneburg innerhalb der Kelten-Fundstätten in Baden-Württemberg. Seit fünf Jahren führt der Verein zusammen mit der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern das Freilichtmuseum. 2013 kündigte die Gemeinde Herbertingen die Nutzungsvereinbarung über die Freilichtanlage auf der Heuneburg. „Die beiden Vereine können das nicht ewig so weiterführen“, sagt Bischofberger. Der Vereinsvorsitzende zieht nach der Entscheidung des Landeskabinetts eine positive Bilanz der bisherigen Vereinsarbeit. „Die Wertigkeit der Heuneburg ist in den letzten Jahren gestiegen“, so der Vereinsvorsitzende. Die Regionalität, das Engagement vor Ort sollte auch in Zukunft erhalten bleiben, meint Bischofberger. „Wir wissen jetzt, in welche Richtung es gehen wird. Das muss sich jetzt entwickeln.“