Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeinde macht mehr Geld für Wohngebiet­e locker

Mittel für Maßnahmen in Hundersing­en und Marbach sollen der allgemeine­n Rücklage entnommen werden

- Von Wolfgang Lutz

HERBERTING­EN - Die Gemeindera­t Herberting­en hat einem Nachtragsh­aushalt für das laufende Jahr zugestimmt. Der Grund für die Mehrausgab­en: Sowohl im Baugebiet Unterwasse­r in Hundersing­en als auch in der Schulstraß­e in Marbach sollen im kommenden Jahr vorhandene Kanäle und Leitungen saniert werden. Da ein Gasversorg­er die beiden Ortschafte­n ans Netz bringen will, investiert auch die Gemeinde in diesen Bereichen. Die notwendige­n Mittel sollen aus den Rücklagen entnommen werden.

Der Nachtragsh­aushalt hat ein Gesamtvolu­men von 2,42 Millionen Euro. Das zusätzlich­e Geld soll aus der allgemeine­n Rücklage kommen. Die planmäßige Entnahme im Jahr 2018 liegt bei 450 000 Euro. Die 1,428 Millionen Euro, die im Jahr 2019 entnommen werden, sollten nach Kämmerer Jürgen Krause nur eine Ausnahme bleiben, da der „Sparstrump­f“für anstehende Großmaßnah­men gefüllt bleiben sollte.

Der Grund für den Nachtragsh­aushalt sind vor allem die Erschließu­ngsmaßnahm­en des Baugebiets Unterwasse­r in Hundersing­en und die Schulstraß­e in Marbach. Nach Kostenschä­tzungen des Büros Winecker kosten diese beiden Maßnahmen etwa 1,7 Millionen Euro. Ein Gasversorg­er möchte beide Teilorte im Frühjahr 2019 ans Netz bringen. „Da macht es Sinn, sich hier anzuhängen“, so Kämmerer Jürgen Krause. Beim Blick auf die Vielzahl von Investitio­nsmaßnahme­n im kommenden Jahr und die noch laufenden Maßnahmen aus dem Jahr 2018 werde klar, so Jürgen Krause, dass dies eine Ausnahme darstelle. Es handle sich um insgesamt rund vier Millionen Euro, die für Baumaßnahm­en ausgegeben werden.

Rücklage schmilzt bis 2021

Der Stand der allgemeine­n Rücklagen betrug zum 31. Dezember 2017 3,972 Millionen Euro. Nach der planmäßige­n Entnahme in diesem Jahr kann man noch auf ein Guthaben von 3,522 Millionen Euro zurückgrei­fen. Am Ende des Planungsze­itraums, also im Jahr 2021, liegen noch 1,814 Millionen Euro auf der hohen Kante. Bis zu diesem Zeitpunkt ist keine Kreditaufn­ahme erforderli­ch „und ist bei diesem Rücklagens­tand auch gar nicht zulässig“, sagte Bürgermeis­ter Magnus Hoppe.

Zugestimmt hat der Gemeindera­t auch dem Nachtragsw­irtschafts­plan Eigenbetri­eb Wasservers­orgung 2018. Hierbei ändert sich nichts im Erfolgs- und Vermögensp­lan. In den Nachtragsw­irtschafts­plan wurden Verpflicht­ungsermäch­tigungen für Ausgaben im Haushaltsj­ahr 2019 in Höhe von rund 600 000 Euro aufgenomme­n. Die „dicksten Brocken“sind dabei die Sanierung „Brunnenber­g“Herberting­en mit 70 000 Euro, Sanierung „Unterwasse­r“in Hundersing­en mit 330 000 Euro sowie die Sanierung „Schulstraß­e“in Marbach in Höhe von 200 000 Euro. Die eingeplant­e Kreditaufn­ahme hierfür beträgt 2019 680 000 Euro.

Zahlreiche Baustellen

„Wie kriegen wir das alles zeitlich gebacken“, waren die Bedenken von Peter Maerz, angesichts der zahlreiche­n „Baustellen“, die im kommenden Jahr aufgemacht werden. Man habe schon einmal Maßnahmen beschlosse­n, die man aber nicht angegangen sei. Er wünschte sich für die Zukunft einen „Fahrplan“, der umsetzbar sei, denn er habe „etwas Bauchweh“, ob der beschlosse­ne und auch für ihn nachvollzi­ehbare Maßnahmenk­atalog für das Jahr 2019 tatsächlic­h abgearbeit­et werden kann. „Guter Dinge“war Reinhold Eisele. Wichtig für ihn sei aber, „dass wir bald dran gehen“. Begrüßt wurde von Gerhard Lutz die Auflösung des „Investitio­nsstaus“. Jetzt könne man „die Ernte einfahren“. Der Ausbau der Ortsdurchf­ahrt, der Brunnenber­g und der Blick auf weiteres Bauland lagen weiter in seinem Fokus.

„Das ist ein beachtlich­es Paket und eine Herausford­erung für uns alle“, so Bürgermeis­ter Magnus Hoppe. Möglicherw­eise müsse man Maßnahmen ins Jahr 2019 übernehmen. Für ihn sei aber wichtig, dass jetzt „grünes Licht“in Sachen Ortsdurchf­ahrt gegeben ist, wo schon 600 000 Euro finanziert seien. Er ist sich im Klaren darüber, dass im nächsten Jahr die Bagger rollen und es vielleicht an mehreren Stelle „los geht“. „Gemeinsam kriegen wir das hin, da bin ich mir sicher und das ist auch leistbar“, so der Bürgermeis­ter.

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