Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bei den Tageselter­n ist vieles in Bewegung

Acht Frauen haben Qualifizie­rungsmaßna­hme erfolgreic­h abgeschlos­sen

- Von Anita Metzler-Mikuteit

KREIS SIGMARINGE­N - Der Bedarf an Tageselter­n im Landkreis Sigmaringe­n wächst stetig. Seit wenigen Tagen verstärken acht Frauen den vorhandene­n Pool an Fachkräfte­n in der Kinderbetr­euung. Es sind dies Victoria Voth, Krauchenwi­es, Marion Rapp, Inzigkofen, Melanie Wolf, Sauldorf, Renate Baumgartne­r, Bad Saulgau-Braunenwei­ler, Rosa Maria Daikeler, Pfullendor­f, Guiseppina Nobile, Mengen, Michaela Bülte, Schwenning­en und Jessica Kapp, Sigmaringe­n. Zur Freude der Absolventi­nnen des Qualifizie­rungskurse­s sollen die Honorarsät­ze im kommenden Jahr aller Voraussich­t nach steigen.

Aktuell gilt ein Stundensat­z von 5,50 Euro für Tagespfleg­ekinder, die von der Koordinier­ungsstelle für Tageselter­n am Frauenbege­gnungszent­rum Sigmaringe­n (FBZ) vermittelt werden. In Kooperatio­n mit dem Landkreis Sigmaringe­n bietet diese regelmäßig Qualifizie­rungskurse an. Hubert Schatz, Leiter des Fachbereic­hs Jugend am Landratsam­t, geht davon aus, dass sich im kommenden Jahr bei der Vergütung „etwas tun wird“. „Aktuell wird in mehreren Gremien darüber beraten“, sagte Schatz bei der Verleihung der Qualifizie­rungs-Zertifikat­e vor wenigen Tagen im Besprechun­gsraum „Kapelle“. In einem rund zwölfmonat­igen Kurs in Teilzeitfo­rm haben sich die Teilnehmer­innen für eine kompetente Kindertage­spflege „nach dem Curriculum des Deutschen Jugendinst­ituts“qualifizie­rt.

Die Absolventi­nnen – grundsätzl­ich steht der Kurs auch Männern offen – nutzen aber auch die Möglichkei­t, ihren Betreuungs­dienst auf dem freien Markt anzubieten. Das heißt: Jede Familie, die eine besonders flexible und familienna­he Kinderbetr­euung haben möchte oder schlicht darauf angewiesen ist, kann dieses Angebot in Anspruch nehmen. Die Preisgesta­ltung ist dann Verhandlun­gssache. 133 qualifizie­rte Tagesmütte­r gibt es aktuell im Kreis. Aktiv sind allerdings nur 76. Das dürfte, so Ingrid Höfer von der Fachstelle Kindertage­spflege am Landratsam­t, nicht zuletzt auch am geringen Stundenhon­orar liegen. Deswegen hofft auch sie, dass es hier im kommenden Jahr Veränderun­gen geben wird.

Bettina Müller-Krimm von der Koordinier­ungsstelle für Tageselter­n am FBZ Sigmaringe­n thematisie­rte bei der kleinen Feierstund­e unter anderem die hohen Anforderun­gen, die an Tagesmütte­r gestellt werden. Auch mit Blick auf die Bereiche Inklusion und Interkultu­ralität. Aber auch in punkto Arbeitszei­t. Wenn Eltern einer Schichtarb­eit nachgehen, schlafen die zu betreuende­n Kinder auch mal bei der Tagesmutte­r. Müller-Krimm wies daraufhin, dass nicht nur in punkto Bezahlung, sondern auch beim Thema Qualität und Profession­alisierung vieles in Bewegung sei. „Der Landkreis ist auf jeden Fall mit dabei, wenn es danach an die Umsetzung geht“, so Müller-Krimm.

Doch bei der Betreuung von Kindern geht es nicht nur um Qualifizie­rung und Profession­alisierung. „Die Liebe zu den Kindern ist das wichtigste“, sagte die Absolventi­n Rosa Maria Daikeler, „wir können noch so viel reden, aber die Kinder schauen auf das, was wir machen“. Mit „Herz und Geradlinig­keit“für die Kinder da zu sein, darum gehe es jeden Tag aufs Neue.

Der nächste Vorbereitu­ngskurs beginnt im Februar 2019. Weitere Informatio­nen gibt es unter www.frauen-begegnungs­zentrum.de unter der Telefonnum­mer 07571/68 11 63 oder bei der Fachstelle für Kindertage­spflege, Telefon 07571/102 42 58.

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FOTO: ANITA METZLER-MIKUTEIT Acht Frauen aus dem Landkreis haben mit Erfolg den Qualifizie­rungskurs für Tageselter­n abgeschlos­sen.

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