Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gardi Hutter gastiert in Pfullendorf
Karten für die Vorstellung am 7. November gibt es jetzt im Vorverkauf
PFULLENDORF (sz) - Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kultur im Herbst“ist Gardi Hutter mit ihrem Programm „Gaia Gaudi“am Mittwoch, 7. November, in der Stadthalle Pfullendorf zu Gast. Sie bietet komisches Theater, ohne Worte, aber mit Musik. Beginn ist um 20 Uhr.
Die vielfach mit Preisen ausgezeichnete Schweizerin Gardi Hutter ist eine Clownin par excellence. Seit 1981 tourt sie mit ihrem clownesken Theater um die halbe Welt. In über 3500 Vorstellungen in 33 Ländern begeisterte sie ihr Publikum. Ihre Auftritte sind fast wortlos, aber sie sprechen Bände, und diese Sprache verstehen alle Menschen. Ob als Waschfrau, Maus, Souffleuse oder Schneiderin – sie erfindet absurde Universen, in denen sich die Zuschauer wiedererkennen, heißt es in einer Pressemitteilung.
In ihrem aktuellen Programm „Gaia Gaudi“, das in Pfullendorf Vorpremiere feiert, geht es buchstäblich um Leben und Tod, denn glücklicherweise stirbt der Mensch. Es wäre ja sonst viel zu eng auf dieser Erde, auf keiner Parkbank fände sich noch ein freier Sitzplatz, und Theaterkarten für den Abend in Pfullendorf hätte man schon vor Jahrzehnten reservieren müssen. Der Tod schafft Raum, für die nächste und weitere Generationen, und ermöglicht so Verlebendigung. Gardi Hutter, alias Hanna, hat Übung im Sterben. In bisher acht Stücken war sie am Schluss sieben Mal tot. Der Tod des Clowns provoziert das ursprünglichste Lachen, das die Menschen erfunden haben, um sich mit dem unabwendbaren eigenen Ende auszusöhnen. In „Gaia Gaudi“ist Hanna gleich von Anfang an tot. Das Publikum versteht das sofort, nur Hanna nicht. Von so etwas Unwichtigem lässt sie sich nämlich nicht aufhalten. Man sagt, die Seele eines Verstorbenen bleibe noch eine Weile im Raum. Hannas Seele flattert so ungetrübt, dass der Körper sie genervt packt und hinüber bugsiert. Er hört das Rumoren der nächsten Generation. Der Tod ist, wie jeder Schlusspunkt, auch immer ein Anfang, und in diesem Sinne ein Übergang: für Gläubige in eine andere Welt, für Wissenschaftler in einen anderen Zustand und für Theaterleute in eine andere Phantasie. In „Gaia Gaudi“geht es um Wurzeln und um Flügel. Um Beständigkeit und Erneuerung und um den großen Strom von Generationen, die das Leben immer weitergeben – und sich ab und zu auch auf die Köpfe hauen, heißt es weiter.
Da eine Clownin, eine Sängerin, eine Tänzerin und ein Perkussionist diese Geschichte erzählen, ist der Abend voller Überraschungen. Das neue Werk dirigiert Michael Vogel, Mitbegründer und langjähriger künstlerischer Leiter von Familie Flöz, einer berühmten internationalen Gruppe von Theaterschaffenden.
Karten für diese Veranstaltung gibt es ab 24 Euro über die Webseite tickets.schwaebische.de oder über die Tourist-Information, Telefon 07552/25 11 31.