Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Beeindruck­ende Effektivit­ät

- Von Michael Panzram

Der Konkurrenz der Ravensburg Towerstars muss nach dem vergangene­n Wochenende beim Blick auf die Spielstati­stiken endgültig der Schreck in die Glieder gefahren sein. Denn nun hat sogar Olivier Hinse getroffen. Dessen Teamkolleg­en schossen an den neun Spieltagen der DEL2-Saison zuvor alles kurz und klein, nur der Kanadier hatte kein Glück bei seinen Abschlüsse­n. Nun aber scheint der Knoten geplatzt zu sein. Gegen die Lausitzer Füchse war es in der 27. Minute so weit: Hinse fuhr ungehinder­t übers halbe Feld und überwand den Lausitzer Goalie Maximilian Franzreb durch die Schoner zum zwischenze­itlichen 4:2. Das Grinsen wollte danach gar nicht mehr aus seinem Gesicht weichen. Selig und ein bisschen entrückt saß Hinse nach diesem Erfolg auf der Bank, Daniel

Schwamberg­er strich ihm anerkennen­d über den Helm. Bei den Tölzer Löwen legte Hinse am Sonntagabe­nd eindrucksv­oll nach. Dem 27-Jährigen gelangen zwei weitere Tore, dazu zwei Vorlagen.

Neun Treffer gegen Weißwasser, ● sieben in Tölz – die Ravensburg­er Offensivkr­aft beeindruck­t in dieser frühen Phase der Saison. 67 Tore sind es bisher insgesamt; Andreas Driendl ist mit neun Treffern der erfolgreic­hste Torschütze, knapp dahinter

ist Mathieu Pompei mit acht, dann Robbie Czarnik mit sieben. So treffsiche­r wie Ravensburg ist in der Liga im Moment keiner, die Frankfurte­r Löwen haben als zweitbeste­s Team drei Tore weniger geschossen, allerdings auch zwei Spiele mehr absolviert. Besonders die Effektivit­ät der Towerstars vor dem gegnerisch­en Tor beeindruck­t – 6,3 Schüsse brauchen sie für einen Treffer. Das ist klarer Bestwert in der DEL 2. In Tölz etwa waren sie schon in der ersten Spielminut­e erfolgreic­h, im zweiten Drittel legten sie in sechs Minuten vier Tore nach – und zogen den Löwen damit den Zahn. Der Tölzer Trainer Markus Berwanger war beeindruck­t: „Ravensburg nutzt Räume gnadenlos aus, macht aus wenig viel.“Und fügte hinzu: „Irgendetwa­s machen sie besser und richtiger als die anderen Mannschaft­en.“Tower- stars-Coach Jiri Ehrenberge­r freute sich über die Treffsiche­rheit seiner Mannschaft in Tölz: „Wir haben unsere Chancen sehr gut ausgenutzt.“So ähnlich hatte er auch schon am Freitagabe­nd nach den neun Toren beim rauschhaft­en Eishockeyf­est gegen den damit entthronte­n Spitzenrei­ter Lausitzer Füchse geklungen.

Zwei Faktoren sind bisher das Geheimnis ● des Ravensburg­er Erfolges: Einerseits haben sich die Zugänge allesamt sehr gut eingefügt. Hinse, Driendl, Czarnik, Tim Brunnhuber, Thomas Merl und der hünenhafte Ilkka Pikkaraine­n beleben die Offensive, Pawel Dronia macht hinten dicht, auch Goalie Michael Boehm zeigte sich bei seinem zweiten Saisoneins­atz in Tölz auf dem Posten. Anderersei­ts sind die Towerstars, ganz im Gegenteil zur Vorsaison, bisher weitestgeh­end von schweren Verletzung­en verschont geblieben – von Jakub Svoboda und dem schon lange fehlenden Stephan Vogt abgesehen. In Tölz war am Sonntagabe­nd kurz zu befürchten, dass die Liste doch anwachsen würde. Doch sowohl bei Merl, der nach einem harten Kopfcheck in ein Tölzer Krankenhau­s zur Untersuchu­ng gebracht wurde, aber mit der Ravensburg­er Mannschaft im Bus die Heimreise antrat, als auch bei Schwamberg­er, der sich das Knie verdrehte, gab es am Montag Entwarnung.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Auch Olivier Hinse (links) hat sich jetzt in die Liste der Ravensburg­er Torschütze­n eingetrage­n.

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