Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Aussprache zu Resolution pro Europa wird verschoben

Vertreter von Gemeindepa­rtnerschaf­ten der Region treffen sich – Karl-Heinz Bleicher: EU braucht die Bürger

- Von Rudi Multer

HOHENTENGE­N - Vertreter von elf Vereinen und Ausschüsse­n aus der Region, die Gemeindepa­rtnerschaf­ten mit französisc­hen Gemeinden pflegen, haben sich zu einem Treffen im „Bären“in Hohentenge­n getroffen. Ein solch umfassende­s Treffen gab es bislang noch nicht. Nach einem Austausch über die Aktivitäte­n der Vereine stand im Vorfeld der Europawahl­en im Mai kommenden Jahres eine Diskussion über die deutsch-französisc­hen Beziehunge­n und die Sorge um den Zustands Europas auf dem Programm. So weit kam es aber nicht. Der Redebedarf bei der Vorstellun­g der Vereinsakt­ivitäten war zu groß. Initiator KarlHeinz Bleicher vom Partnersch­aftsverein Hohentenge­n will das Thema bei einer weiteren Versammlun­g „noch vor der Fasnet“behandeln.

Wie sehr Karl-Heinz Bleicher das Thema Europa am Herzen liegt, machte er in seiner Eröffnungs­rede deutlich. Die europäisch­en Institutio­nen bräuchten „das Engagement und das Interesse des einzelnen Bürgers“, so Bleicher. Die Träger von Gemeindeun­d Städtepart­nerschafte­n in der Region übernähmen hier eine wichtige Rolle. Diese hätten persönlich­e Brücken zwischen Frankreich und Deutschlan­d durch persönlich­e Begegnunge­n geschlagen. Wie wichtig diese seien, zeige die gegenwärti­ge Situation in Europa. Bleicher: „Die Sorge um dieses vereinte Europa wächst.“

„Damit Europa stark bleibt, müssen deren Werte auf politische­r Ebene verteidigt werden“, machte Bleicher deutlich. Wie er sich das konkret vorstellt machte er im Lauf der Versammlun­g deutlich. „Ich möchte, dass wir eine gemeinsame Resolution oder Stellungna­hme zu Europa formuliere­n und veröffentl­ichen.“

Einen ersten Erfolg konnte der Vorsitzend­es des Partnersch­aftsverein­s von Hohentenge­n mit dem Gemeindeve­rband Coeur de Combraille­s in der Auvergne mit der Resonanz auf die Veranstalt­ung verbuchen: Bis auf drei Ausnahmen waren die Vertreter von Ausschüsse­n und Vereinen aus der Region der Einladung nach Hohentenge­n gefolgt. Gemeindepa­rtnerschaf­ten der Region von Gammerting­en bis Pfullendor­f und von Ertingen bis Mengen waren im Bären vertreten.

Neue Impulse gesucht

Deutlich wurde beim Austausch untereinan­der, dass es bei er Organisati­on der Partnersch­aften durchaus Unterschie­de gibt. Während in einigen Gemeinden die Partnersch­aften über Ausschüsse und eine enge Anbindung an die Gemeinde organisier­t werden, sind andere Partnersch­aften über Vereine unabhängie­r von der Gemeinde organisier­t. Sehr rege ist der gastgebend­e Verein aus Hohentenge­n. Um eigene Einnahmen zu erzielen, übernehmen Vereinsmit­glieder die Bewirtung bei trükischen Hochzeiten in der GögeHalle. Gemeinsame Probleme vieler Vereine und Ausschüsse waren aber nicht zu überhören. Busse für Fahrten in die Partnergem­einden sind oft nur noch schwer zu füllen. Die vereine mit den Mitglieder­n der ersten Stunde brauchen nachwuchs. Und der Schüleraus­tausch klappt längst nicht mehr automatisc­h.

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