Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Theater-AG spielt „Die Schöne und das Biest“

Studienkol­leg St. Johann Blönried verspricht Märchengen­uss auf höchstem Niveau

- Von Claudia Buchmüller

BLÖNRIED - Eigentlich sind ja Herbstferi­en und dennoch herrscht in der Kulturhall­e des Studienkol­legs St. Johann Blönried Hochbetrie­b. Finden dort doch gerade die Bühnenprob­en zum Theaterstü­ck „Die Schöne und das Biest“statt. Die „Schwäbisch­e Zeitung“war bei einer Probe vor Ort.

Wer kennt den Titel nicht, sei es als französisc­hes Volksmärch­en, Musical, Spiel- oder Zeichentri­ckfilm, Oper oder Theaterstü­ck? Aber eines ist sicher, auch wenn sich die Inszenieru­ng des Theaters Blönried an der Kurzfassun­g aus der Feder der französisc­hen Schriftste­llerin Jeanne-Marie Leprince de Beaumont orientiert, wird es ganz und gar keine Kopie bekannter Inszenieru­ngen sein. Dafür steht Pierre Groll, der Leiter der Theater-AG, der das Stück mit einer eigenhändi­g umgeschrie­benen Fassung in die heutige Zeit transporti­ert hat. Die Idee zum neuen Stück hatte die weibliche Hauptdarst­ellerin Laura Marcadas schon bei der Premierenf­eier der letztjähri­gen Aufführung, als sie davon schwärmte, gerne einmal die Belle spielen zu wollen.

Stimmbildu­ng und Körpertrai­ning

Wie Regisseur Groll mitteilte, griff er dies auf und so fand Anfang Mai das Casting zu „Die Schöne und das Biest“statt. Seither stehen am Mittwochna­chmittag Proben in Form von Stimmbildu­ng, Emotions- und Körpertrai­ning auf dem Programm. Im September begann dann mit einem Hüttenwoch­enende die „heiße“Probenphas­e, welche in das tägliche Intensivtr­aining während der Herbstferi­en mündete. Regisseur und Schauspiel­er verzichten dabei freiwillig auf Freizeit, Urlaub und Erholung. All dies, um dem Publikum einen unterhalts­amen Abend zu bieten. „Ein tolles Märchenerl­ebnis, etwas für Herz und Seele, auch für Kinder“, verspricht Groll und ergänzt, dass einige Überraschu­ngen auf die Zuschauer warten. Und der für die Technik verantwort­liche Adrian Boellaar ergänzt, da sei dann, „ganz schön Action“in der Halle.

Lukas Emhart am Klavier schlägt in die Tasten, es erklingt ein Walzer und Charlotte Munz am Fagott stimmt mit ein, augenblick­lich wird es still im Raum und auf der Bühne formieren sich die Tanzpaare unter dem Blick des Tanzlehrer­s Lucas Heiduschke, einem ehemaligen Schüler, der für die Tanz-Choreograf­ie verantwort­lich ist. „Kommt, nehmt Euch zusammen, ein wenig mehr Ernst bitte“ruft Regisseur Groll seinen Darsteller­n auf der Bühne zu, und obwohl sein Ton keineswegs hart oder laut ist, befolgen die Jugendlich­en seine Worte. Apropos Worte, auch beim Text hilft Groll noch kräftig aus. Darauf angesproch­en lacht er und erklärt zuversicht­lich, dass er auf die ansteigend­e Lernkurve seiner Schüler vertraut.

Im Interview verrät Belle, alias Laura, dass es im Märchen drei KussSzenen gibt, aber das sei für sie nicht mehr so aufregend, da sie bereits zum dritten Mal in Folge mit Simon Haase, in der neuen Aufführung das Biest, als Paar auf der Bühne stehe. Für sie sei „ihre eigene Entwicklun­g“im Stück, von der Zicke bis zur Erkenntnis, dass wahre Liebe mehr wert ist als der äußere Schein, wichtiger. Theaterpar­tner Simon erzählte vom Gipsabdruc­k seiner Maske und dass im Fach Kunst noch etliche weitere Requisiten entworfen worden sind, etwa eine riesige Teekanne, Zuckerdose und vieles mehr.

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FOTO: CLAUDIA BUCHMÜLLER Jeder Schritt beim Tanzen muss sitzen. Die Schüler des Studienkol­legs St. Johann proben für „Die Schöne und das Biest“.

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