Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Theater-AG spielt „Die Schöne und das Biest“
Studienkolleg St. Johann Blönried verspricht Märchengenuss auf höchstem Niveau
BLÖNRIED - Eigentlich sind ja Herbstferien und dennoch herrscht in der Kulturhalle des Studienkollegs St. Johann Blönried Hochbetrieb. Finden dort doch gerade die Bühnenproben zum Theaterstück „Die Schöne und das Biest“statt. Die „Schwäbische Zeitung“war bei einer Probe vor Ort.
Wer kennt den Titel nicht, sei es als französisches Volksmärchen, Musical, Spiel- oder Zeichentrickfilm, Oper oder Theaterstück? Aber eines ist sicher, auch wenn sich die Inszenierung des Theaters Blönried an der Kurzfassung aus der Feder der französischen Schriftstellerin Jeanne-Marie Leprince de Beaumont orientiert, wird es ganz und gar keine Kopie bekannter Inszenierungen sein. Dafür steht Pierre Groll, der Leiter der Theater-AG, der das Stück mit einer eigenhändig umgeschriebenen Fassung in die heutige Zeit transportiert hat. Die Idee zum neuen Stück hatte die weibliche Hauptdarstellerin Laura Marcadas schon bei der Premierenfeier der letztjährigen Aufführung, als sie davon schwärmte, gerne einmal die Belle spielen zu wollen.
Stimmbildung und Körpertraining
Wie Regisseur Groll mitteilte, griff er dies auf und so fand Anfang Mai das Casting zu „Die Schöne und das Biest“statt. Seither stehen am Mittwochnachmittag Proben in Form von Stimmbildung, Emotions- und Körpertraining auf dem Programm. Im September begann dann mit einem Hüttenwochenende die „heiße“Probenphase, welche in das tägliche Intensivtraining während der Herbstferien mündete. Regisseur und Schauspieler verzichten dabei freiwillig auf Freizeit, Urlaub und Erholung. All dies, um dem Publikum einen unterhaltsamen Abend zu bieten. „Ein tolles Märchenerlebnis, etwas für Herz und Seele, auch für Kinder“, verspricht Groll und ergänzt, dass einige Überraschungen auf die Zuschauer warten. Und der für die Technik verantwortliche Adrian Boellaar ergänzt, da sei dann, „ganz schön Action“in der Halle.
Lukas Emhart am Klavier schlägt in die Tasten, es erklingt ein Walzer und Charlotte Munz am Fagott stimmt mit ein, augenblicklich wird es still im Raum und auf der Bühne formieren sich die Tanzpaare unter dem Blick des Tanzlehrers Lucas Heiduschke, einem ehemaligen Schüler, der für die Tanz-Choreografie verantwortlich ist. „Kommt, nehmt Euch zusammen, ein wenig mehr Ernst bitte“ruft Regisseur Groll seinen Darstellern auf der Bühne zu, und obwohl sein Ton keineswegs hart oder laut ist, befolgen die Jugendlichen seine Worte. Apropos Worte, auch beim Text hilft Groll noch kräftig aus. Darauf angesprochen lacht er und erklärt zuversichtlich, dass er auf die ansteigende Lernkurve seiner Schüler vertraut.
Im Interview verrät Belle, alias Laura, dass es im Märchen drei KussSzenen gibt, aber das sei für sie nicht mehr so aufregend, da sie bereits zum dritten Mal in Folge mit Simon Haase, in der neuen Aufführung das Biest, als Paar auf der Bühne stehe. Für sie sei „ihre eigene Entwicklung“im Stück, von der Zicke bis zur Erkenntnis, dass wahre Liebe mehr wert ist als der äußere Schein, wichtiger. Theaterpartner Simon erzählte vom Gipsabdruck seiner Maske und dass im Fach Kunst noch etliche weitere Requisiten entworfen worden sind, etwa eine riesige Teekanne, Zuckerdose und vieles mehr.