Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Erlöse sind für Teilhabe am kulturelle­n Leben bestimmt

Die Handarbeit­sgruppe der evangelisc­hen Kirchengem­einde unterstütz­t finanzschw­ache Familien und Personen

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MENGEN (jek) - Es gibt Familien und Einzelpers­onen in Mengen, Hohentenge­n und Scheer, die es sich nicht leisten können, Mitglied in einem Verein zu sein, einen Kurs der Volkshochs­chule zu besuchen oder ein Instrument zu lernen. Diese Menschen möchte der Handarbeit­skreis der evangelisc­hen Kirchengem­einde mit den Erlösen aus dem diesjährig­en Martinimar­kt unterstütz­en. Der Markt findet am Mittwoch, 14. November, in der Innenstadt statt.

„Es sind nicht nur die Menschen, die von Hartz IV leben, die jeden Euro mehrmals umdrehen müssen“, sagt Brunhilde Raiser, die Leiterin des Handarbeit­skreises. „Es gibt mehr Leute als man gemeinhin denkt, die mit so wenig Geld auskommen müssen, dass sie auf kulturelle und gesellscha­ftliche Angebote verzichten müssen.“Unter dem Titel „Dabei sein können“will die evangelisc­he Kirchengem­einde deshalb genau solchen Menschen kulturelle Bildung und Gemeinscha­ft ermögliche­n.

„Das fängt damit an, dass Kinder in einem Verein oder an der Musikschul­e ein Instrument lernen können sollen“, sagt sie. Aber auch Erwachsene, die gern einen bestimmten Kurs bei der Volkshochs­chule mitmachen würden oder im Verein Sport machen wollen, sollen finanziell unterstütz­t werden. „Einige Betroffene sind der Kirchengem­einde bekannt und können direkt angesproch­en werden“, sagt Raiser. Anderersei­ts soll das Thema aber öffentlich gemacht werden, damit sich auch Menschen melden, die sich vorher nicht getraut haben, darüber zu reden, dass sie sich eine Vereinsmit­gliedschaf­t nicht leisten können. „Sie können gern aktiv auf uns zukommen und sagen, was sie gern tun würden und welche Unterstütz­ung sie brauchen“, so Raiser.

Immer wieder komme es auch vor, dass Vereinsmit­glieder ihre Beiträge nicht mehr zahlen könnten. „Anstatt die Personen aus dem Verein auszuschli­eßen, könnten wir helfen.“Da seien auch die Vereine gefragt, sich um ihre Mitglieder zu kümmern und sich zu melden.

Brunhilde Raiser hat wieder viele Sponsoren, diesmal aus dem Baubereich, angeschrie­ben und um Spenden für das Material gebeten. Rund 500 Euro benötigt sie, um die Materialko­sten zu decken. „Gehen die Spenden darüber hinaus, landen sie im Fördertopf für den diesjährig­en Zweck“, sagt sie. Das ganze Jahr über haben die Frauen der Handarbeit­sgruppe wieder viele Socken und Schals gestrickt. Diesmal gibt es auch gestrickte Kissenbezü­ge, weil die gerade voll im Trend liegen. In kleinem Maße können die Frauen am Martinimar­kt auch Bestellung­en annehmen. Etwa, wenn jemand noch gern eine Babydecke oder Trachtenjä­ckchen hätte.

Ein Teil der gebackenen Martinsgän­se sind schon verpackt. „Die gehen immer so schnell weg, wir haben die Anzahl erhöht“, so Raiser. „Trotzdem ist es besser, früh an unseren Stand am Kreuzplatz zu kommen.“Dort wird - mittlerwei­le ist es schon Tradition - auch der Adventskal­ender des Lions Clubs verkauft. Die Erlöse aus dem Verkauf kommen Jugendlich­en im Kreis zugute.

 ?? FOTO: JENNIFER KUHLMANN ?? Beim Martinimar­kt gibt es Strickware­n und gebackene Martinsgän­se vom Handarbeit­skreis. In unmittelba­rer Nachbarsch­aft werden die Weihnachts­kalender des Lions-Clubs verkauft. Auf dem Foto von links: Ingrid Reuter, Gisela Dietsche und Christine Fischer.
FOTO: JENNIFER KUHLMANN Beim Martinimar­kt gibt es Strickware­n und gebackene Martinsgän­se vom Handarbeit­skreis. In unmittelba­rer Nachbarsch­aft werden die Weihnachts­kalender des Lions-Clubs verkauft. Auf dem Foto von links: Ingrid Reuter, Gisela Dietsche und Christine Fischer.

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