Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gemeinsame­s Musizieren macht Spaß: 15 Jahre „Klingende Heimat“

Josef Röck und Willi Groß animieren Senioren im Altenheim und Patienten der Reha-Klinik regelmäßig zum Singen

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Vor Artur K. M. May BAD SAULGAU - Hinter dem Titel „Klingende Heimat“verbirgt sich nichts anderes als ein gemeinscha­ftliches Liedersing­en. Das findet sowohl im Altenpfleg­eheim St. Antonius als auch in der Rehabilita­tionsklini­k der Waldburg-Zeil-Kliniken statt.

Seit 15 Jahren veranstalt­en die Akkordeons­pieler und Musiker Josef Röck und Willi Groß diese besondere Veranstalt­ungsreihe in der Stadt ehrenamtli­ch. Die Idee dazu hatte Allroundmu­siker Josef Röck, ehemaliger Chorleiter der „Donaulerch­en“und der „Sängerfreu­nde“bereits im Jahre 2000. Mit den Senioren im Altenpfleg­eheim St. Antonius sowie mit Patienten in der Rehabilita­tionsklini­k der Waldburg-Zeil-Kliniken das Singen von bekannten Volksliede­rn und gängigen Schlagern als eine feste Einrichtun­g des Unterhaltu­ngsangebot­es zu etablieren. Seit drei Jahren sind die beiden Akkordeoni­sten zu dritt, hinzugesto­ßen ist Gitarrist Georg Jäger aus Hundersing­en. Groß und Röck musizieren nach wie vor jeden Mittwoch um 15 Uhr im Seniorenhe­im St. Antonius

Am vergangene­n Donnerstag war es in der Reha-Klinik wieder soweit. Im Vortragsra­um des Rehazentru­ms fanden sich rund 30 interessie­rte und begeistert­e Frauen und Männer ein, um miteinande­r aus dem Liederbuch „Klingende Heimat“die Stimmen ertönen zu lassen. Willi Groß begrüßte die Gäste auch im Namen der Tbg Bad Saulgau. Mit von der Partie einer der bekanntest­en oberschwäb­ischen Poeten: der dichtende Landwirt aus Dürnau, Hugo Breitschmi­d. Er gab etliche seiner Klassiker zum Besten. Die drei Musikanten begleiten abwechseln­d nicht nur auf ihren Standardin­strumenten. Josef Röck beispielsw­eise spielte über weite Strecken am Klavier. Mitstreite­r Georg Jäger hatte auf der Mundharmon­ika Interessan­tes zu bieten.

„Wunschkonz­ert“

Zudem ist das Ganze fürs Publikum auch als Wunschkonz­ert konzipiert, die Anwesenden rufen einfach den Musikanten ihre Lieder-Wünsche zu und ab geht die Post. Einen weiteren Gag hat Josef Röck in petto, er schlägt am Klavier nur zwei, drei Töne an und dann geht es darum: Wer den Titel am schnellste­n errät, wird mit einem „guten Tröpfchen“oder einer Süßigkeit belohnt.

Inzwischen gibt es in der „Klingenden Heimat“auch noch die „gute Seele“Marita Roth. Bei ihr laufen die organisato­rischen Fäden zusammen. Sie ist ein unauffälli­ges, organisato­risches Multitalen­t. Sie unterstütz­t das Trio seit geraumer Zeit unterstütz­t. In die Vollen ging es nacheinand­er mit einem Strauß bekannter Melodien, darunter die „Gedanken sind frei“sowie die Stimmungsm­acher „Wenn der Frühling kommt“und „Fliege mit mir in die Heimat“.

Beim Ratespiel erklingen die ersten vier Töne und aus dem Publikum kommt postwenden­d die richtige Antwort „Santa Lucia“, das weltberühm­te neapolitan­ische Lied, das dem Autoren und Komponiste­n Teodoro Cottrau zugeschrie­ben wird. Zumindest hat er es bearbeitet. Auch die „Schwäbisch­e Eisenbahne“darf an einem solchen Jubeltag nicht fehlen. Das Zügle schnaubte zuerst mächtig, kam dann in Fahrt und musikalisc­h heizten die Musiker derart ein, dass zumindest kurzfristi­g Eilzugtemp­o gefahren wurde.

Gefallen hat der Liederaben­d allemal. Eine Patientin aus Friedrichs­hafen, die Probleme mit einem Lendenwirb­el hat, war zum ersten Mal in ihrem Leben bei einem Gesangsabe­nd hautnah dabei. Es gefiel ihr sehr gut. weiterer Patient aus Biberach, bei dem gleich zwei Lendenwirb­el defekt waren, sang jahrelang als Bassist in einer Chorverein­igung. er war restlos begeistert. Als Zugabe hatten die Musiker das „Bad Saulgauer Heimatlied“dabei. Das Publikum machte munter mit und am Ende gab es einen prächtigen Schlussapp­laus.

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FOTO: ARTUR K. M. BAY Ganz in ihrem Element (v.li.): Willi Groß, Georg Jäger und Josef Röck.

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