Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bad Saulgau gewinnt „eigenartig­es“Spiel

Handball-Landesliga Süd: TSB Ravensburg - TSV Bad Saulgau 23:25 (12:14)

- Von Thomas Lehenherr

RAVENSBURG - „Hauptsache gewonnen“- das haben sich Bad Saulgaus Trainer Matthias Kempf, Spieler und Fans des Handball-Landesligi­sten TSV Bad Saulgau nach dem umkämpften Spiel und dem 25:23-Sieg des TSV Bad Saulgau am Samstagabe­nd beim Derby in Ravensburg gesagt. Bad Saulgau trat ersatzgesc­hwächt an und musste erneut ohne die verletzten Andreas Csuka und David Tovmasyan auskommen.

Fast wie erwartet, war es kein schönes Spiel, das die Zuschauer in der Kuppelnauh­alle zu sehen bekamen. Bad Saulgau ließ sich - wie befürchtet - von der zeitweise unorthodox­en Spielweise des Gastgeber anstecken. Die „Rams“versuchten, teilweise erfolgreic­h, die Bad Saulgauer Angreifer durch ständig wechselnde Abwehrstra­tegien aus dem Konzept zu bringen. Anstatt die im Training einstudier­ten Spielzüge einfach auf die Platte zu bringen, kam mehrfach bei den Bad Saulgauern Hektik auf. Die Anspiele waren zu ungenau, die Abschlüsse unüberlegt. Obwohl die Hausherren spielerisc­h unterlegen waren, wussten sie die Verwirrung im Bad Saulgauer Spiel für sich auszunutze­n und lagen mit 6:4 in Front. In der Folge konnte Bad Saulgau durch Tempogegen­stöße des wiederum stark aufspielen­den Fabian Kohler und Mittespiel­er Dennis Kaumann den Spielstand drehen.

Fuchs setzt Schlusspun­kt

Der Knackpunkt: In Minute 20 wurde Ravensburg­s Spielmache­r Joel Schwarz mit Rot vom Platz gestellt, weil er Istvan Gaspar bei einem Wurfversuc­h von hinten in den Wurfarm gegriffen hatte.

Eine zu große Hypothek für Ravensburg. Bad Saulgau erspielte sich nun dank Istvan Gasper und Daniel Balan eine Zwei-Tore-Führung heraus, trotzdem kamen die Ravensburg­er meist bei den direkten Gegenstöße­n zum Erfolg. Für David Bakos kam nun Jonas Engler ins TSV-Tor und führte sich gleich mit einigen guten Paraden eine. Zur Pause lag Bad Saulgau verdient mit 14:12 vorne, hätte aber deutlich höher führen können.

Im zweiten Abschnitt wählte Trainer Matthias Kempf eine offensiver­e Abwehrvari­ante und setzte Michael Reck als Störer ein. Nun bekam der TSV spielerisc­hes Übergewich­t und auch der Angriff lief flüssiger. Dennis Kaumann, Kreisläufe­r Jochen Schäfer, Rechtsauße­n Matthias Fuchs und Spielmache­r Istvan Gaspar legten zum 19:15 vor (41.), schließlic­h führte Bad Saulgau sogar mit fünf Treffern (50./51.). Das Spiel schien gelaufen, als Bad Saulgau im Gefühl des sicheren Sieges leichtsinn­ig wurde. Die Hausherren kamen durch Treffer von halblinks von Laza Farkas und Claudius Frank wieder bis auf zwei Treffer heran, ehe Dennis Kaumann den einzigen von vier Siebenmete­rn verwandelt­e (59.). Den Schlusspun­kt setzte Matthias Fuchs von Rechtsauße­n zum knappen 27:25-Sieg.

Trainer Matthias Kempf zeigte sich nach dem Spiel erleichter­t: „Zunächst freuen wir uns über den Sieg. Nur die Punkte zählen. Wir fanden aber gegen diese teilweise eigenarti- ge Spielweise unseres Gegners we- nig Mittel und nur selten unseren Rhythmus. Haben wir den Ball richtig bewegt, lief es besser. Außerdem haben wir drei Siebenmete­r verworfen. Es war ein komisches Derby. Jonas Engler hat gut gehalten, aber das hat sich leider kaum auf die Mannschaft übertragen. Der letzte Biss hat gefehlt. Aber nicht alles war negativ. Wir haben nie aufgegeben“, sagte Kempf und blickte aufs nächste Spiel. „Vor dem Heimspiel am nächsten Samstag gegen Bettringen müssen wir schon einiges ansprechen. Wir möchten natürlich auch gegen diesen stärkeren Gegner gewinnen, müssen aber im Angriff wieder geduldiger werden“, forderte Kempf.

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