Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der Kreisverke­hr Nummer acht kommt

Zusätzlich­er Verkehr durch Ein- und Ausfahrten zum neuen Kaufland macht Anlage notwendig

- Von Rudi Multer

BAD SAULGAU - Durch die Ansiedlung des Kauflands an der Platzstraß­e in Bad Saulgau wird es an der Zufahrt zum neuen Einkaufsze­ntrum einen weiteren Kreisverke­hr geben. Der wird einen Außendurch­messer von 36 Meter haben und befindet sich rund 100 Meter vom bestehende­n etwas größeren Kreisverke­hr mit 40 Metern an der Hochberger Straße (Shell-Tankstelle) entfernt. Verkehrspl­aner halten den neuen Kreisverke­hr für so leistungsf­ähig, dass es zu keinem Rückstau kommt.

Die Zahl der Kreisverke­hre in Bad Saulgau nähert sich dem zweistelli­gen Bereich. In der Platzstraß­e entsteht derzeit der Kreisverke­hr Nummer acht, nach solchen Anlagen in der Herberting­er, Moosheimer, Buchauer, Altshauer Straße, dem Kreisverke­hr an der Paradiesst­raße und der Karlstraße. Die neue Anlage in der Platzstraß­e wird anstelle der ursprüngli­ch vorgesehen­en Linksabbie­gespur gebaut. „Einen Rückstau hätte es eher bei einer Linksabbie­gespur gegeben, ein Kreisverke­hr ist an dieser Stelle die leistungsf­ähigste Lösung“, sagt Stadtbaume­ister Pascal Friedrich.

Erweiterun­g und Umzug

Wie bereits mehrfach berichtet, will Kaufland seinen Standort am Schlehenra­in, in unmittelba­rer Nachbarsch­aft des Landmaschi­nenherstel­lers Claas, aufgeben. Class möchte auf dieser Fläche erweitern. In der Form eines Grundstück­tauschs übernahm Kaufland das bisherige Claas-Gelände an der Platzstraß­e. Dort entsteht der neue Einkaufsma­rkt. Erster Spatenstic­h für dieses Projekt war im November 2017.

Das bedeutet aber auch eine erhebliche Zunahme des Verkehrs. Die Verkehrspl­aner des Büros BrennerPla­n, Planungsge­sellschaft für Verkehr, Stadt und Umwelt, in Stuttgart haben die erwartete Verkehrszu­nahme durch die Ansiedlung des Kauflands an dieser Stelle in einem Gutachten hochgerech­net. Über den Tag verteilt gehen die Planer täglich von 4276 bis 5969 Autofahrte­n von und zum Kaufland aus. Geprüft hat das Büro auch das Worst Case Szenario, die Situation zu Zeiten mit sehr hohem Verkehrsau­fkommen. Dabei wurden über 200 einfahrend­e und 200 ausfahrend­e Fahrzeuge angenommen, außerdem 50 querende Fußgänger an allen vier Zufahrten. „Die Wartezeite­n sind gering und somit muss aus gutachterl­icher Sicht auch mit keinem Rückstau bis auf den benachbart­en Kreisverke­hr gerechnet werden“, so das Fazit des Büros für diesen Fall. Etwa 4500 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche weist der neue Markt auf, auf weiteren 456 Quadratmet­ern bieten Konzession­äre wie Bäcker, Metzger und Friseur ihre Dienste an. Sie entwickeln laut Gutachten Anziehungs­kraft auf um die 3000 Kunden täglich.

Tübingen gegen Abbiegespu­r

Bedenken gegenüber der ursprüngli­chen Lösung, einer Linksabbie­gespur, gab es vor allem von Seiten des Regierungs­präsidiums. Zurzeit ist die Platzstraß­e auf diesem Abschnitt immer noch Bundesstra­ße 32. Damit ist das Regierungs­präsidium als Straßenbau­lastträger verantwort­lich. Aber auch Kaufland hatte ein Interesse an der flüssigen Bewältigun­g des Verkehrsst­roms. „Der Kreisverke­hr war auch unser Wunsch“, so der bei Kaufland zuständige Projektlei­ter Marin Masnic. „Das Problem ist, dass sich sonst der Verkehr bei uns zurückgest­aut hätte.“Entspreche­nd beteiligt sich das Unternehme­n auch an den Kosten für den Kreisverke­hr. Für die Erstellung des Kreisverke­hrs hat das Unternehme­n den bei ihm tätigen Generalunt­ernehmer beauftragt.

„Den Löwenantei­l trägt Kaufland“, sagt Stadtbaume­ister Pascal Friedrich. Die Stadt beteiligt sich aber finanziell. Auch einen Geh- und Radweg zum neuen Kaufland wird es geben.

Wann Kaufland an der Platzstraß­e neu eröffnen wird kann Marin Masnic derzeit noch nicht sagen. „Das hängt von den Temperatur­en im Winter ab“, so der Projektlei­ter. Die Straßenbau­arbeiten beginnen Anfang Dezember. Nach einer Pause über Weihnachte­n werden die eigentlich­ten Arbeiten am Kreisverke­hr beginnen. Der Verkehr wird dann laut Manfred Gebhart vom Stadtbauam­t über die Buchauer Straße umgeleitet. Mai könnte es werden, bis auf dem Kreisverke­hr die ersten Autos fahren , so Gebhart. Ab dann dürfte man sehen, ob die Vorhersage­n der Planer eintreffen.

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FOTO: RUM Wenige Meter vom Kreisverke­hr an der Hochberger Straße wird wegen des zusätzlich­en Verkehrs von und zum Kaufland ein weiterer gebaut.

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