Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Wir sind Pampa!
Aus gegebenem Anlass müssen wir uns heute mit dem schwierigen Thema der Herkunft beschäftigen. Wir alle kennen den Dünkel der Großstädter, die aus ihrer Residenz in weltberühmten Kapitalen eine moralische Überlegenheit herleiten, die sie selbstgefällig mit unverhohlener Geringschätzung auf das Treiben der Landeier herunterblicken lässt. Es handelt sich hierbei um ein weltweit verbreitetes Phänomen. Beispielsweise pflegt der gemeine Russe gern Vorbehalte gegen die Moskowiter. Der Vorwurf: Sie halten sich für was Besseres und pflegen zudem sprachliche Eigenheiten. Ganz ähnlich denkt auch der Amerikaner aus dem Mittelwesten über die New Yorker.
Doch hier ist kein Platz, sich weiter mit den Niederungen des Zarenreichs oder der USA zu beschäftigen, wir müssen uns um Deutschland kümmern. Das sogenannte flache Land bietet einige unbestreitbare Vorteile gegenüber dem Leben in der Großstadt. In Adrazhofen zum Beispiel kann man mit seinem alten Diesel 4 mitten ins Zentrum vordringen, ohne dass man von der Umweltpolizei verhaftet wird. Auch können sich marodierende Horden von Jungmännern aus fernen Ländern dort viel besser auf die Integration konzentrieren. Anders als im Dschungel der Großstadt laufen sie weniger Gefahr, auf dumme Gedanken zu kommen. Wir wollen deshalb eine Lanze brechen für unseren Ministerpräsidenten aus dem schönen Sigmaringen, einer ziemlich übersichtlichen Ecke der Republik, wo ebenfalls sprachliche Eigenheiten gepflegt werden, und unserem Winfried zurufen: Wir sind Pampa! (hü)