Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Prüfer mahnen bessere Tierhaltung in der EU an
LUXEMBURG (dpa) - Tiere werden in der Europäischen Union nach einem EU-Bericht teilweise unter qualvollen Bedingungen transportiert und geschlachtet. Dabei würden die Regeln der Union zum Umgang mit Nutztieren mitunter missachtet, heißt es in dem Papier des Europäischen Rechnungshofs.
Die Rechnungsprüfer untersuchten dafür Nutztierbetriebe in fünf EU-Ländern – auch in Deutschland. „Der Tierschutz liegt den Bürgerinnen und Bürgern der EU am Herzen“, sagte Janusz Wojciechowski von der Behörde. „Die Lücke zwischen ehrgeizigen Zielen und praktischer Umsetzung muss jedoch noch geschlossen werden.“Tiere würden teilweise ohne ausreichende Betäubung geschlachtet oder müssten lange Transporte unter schlechten Bedingungen aushalten, kritisieren die Rechnungsprüfer. Außerdem gebe es Lücken bei Kontrollen, mit denen die Einhaltung von EU-Mindeststandards gesichert werden sollen.
Unter anderem in Deutschland fehle den Prüfern ein schlüssiges Konzept, nach welchen Kriterien die Risiken für Verstöße eingeschätzt und Kontrollen geplant werden. Zufrieden sind die Prüfer hingegen mit der Umsetzung des EU-weiten Verbots, Legehennen in unzumutbaren Käfigen zu halten. Die gemeinsame Agrarpolitik der EU-Staaten sieht vor, Betrieben durch Subventionen Anreize dafür zu schaffen, ihre Tierhaltung zu verbessern. Dieses Angebot solle von den EU-Staaten besser genutzt werden, forderten die Prüfer.