Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
In windiger Höh
Die Bergretter: Sorgerecht (Do., ZDF, 20.15 Uhr) -
Ein Drama macht sich so richtig gut erst vor einer sagenhaften Bergkulisse. Je höher der Gipfel, desto gewaltiger der Herzschmerz. Was könnte innere Aufruhr besser spiegeln als eine zerklüftete Felsformation? Das platte Wattenmeer wohl kaum. So muss es wohl sein, denn alleine mit den braven Geschichten ließe sich der Erfolg von TV-Serien wie „Die Bergretter“und „Der Bergdoktor“nicht erklären.
Sebastian Ströbel, der Schauspieler, der am Ravensburger SpohnGymnasium Abitur gemacht hat, spielt seit vier Jahren den Leiter der Ramsauer Bergwacht. Und man könnte meinen, er hätte sein Leben lang nichts anderes getan, als an einem Helikopterseil hängend Leben zu retten. Auch zu Beginn der siebten Staffel der „Bergretter“zieht er einen Kletterer von der Steilwand – um mit ansehen zu müssen, wie der noch im Flug den rettenden Karabiner löst und in einen See stürzt. Die Geschichte der ersten Folge ist verzwickt. Es dauert eine Weile, bis man erkennt, was der Sorgerechtsstreit zwischen einer jungen Witwe und ihren Schwiegereltern mit dem Schicksal des Kletterers zu tun hat. Ist aber auch nicht so wichtig, denn für mehr Spannung sorgen die amourösen Verstrickungen zwischen den Bergrettern. Wer mit wem das Seil teilt, diese Frage wird bestimmt auch in den kommenden Folgen für Dramatik sorgen.