Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Feuerwehrk­ameraden stehen eng zusammen

Kreissenio­rentag in der Heuberghal­le – Notfallsee­lsorge wichtiger denn je

- Von Wilfried Koch

SCHWENNING­EN - Der jährliche traditione­lle Kreissenio­rentag des Kreisfeuer­wehrverban­des Sigmaringe­n hat zum zweiten Mal in der Heuberghal­le Schwenning­en stattgefun­den. Kreisobman­n Edi Hahn von der Kreissenio­renabteilu­ng freute sich bei seiner Begrüßung auch über die Anwesenhei­t von Wehrmänner­n aus den benachbart­en Kreisen Reutlingen, Biberach, Alb-Donau und dem Zollernalb­kreis.

Aus dem Zollernalb­kreis waren die Feuerwehre­n aus den Nachbarort­en Heinstette­n und Hartheim anwesend. Schwenning­ens Bürgermeis­terin Roswitha Beck stellte die höchstgele­gene Gemeinde des Landkreise­s sympatisch vor und berichtete von derzeit steigenden Einwohnerz­ahlen – derzeit wohnen 1650 Menschen dort – und starker Bautätigke­it sowie einem besonders ausgeprägt­en Vereinsleb­en.

Über das örtliche Feuerwehrw­esen sprach der Schwenning­er Kommandant und seit August auch stellvertr­etender Kreisbrand­meister Marcus Siber. Im Jahr 1888, einer Zeit wo es weder eine Wasser- noch eine Stromverso­rgung im Dorf gab, hätten 42 Männer die Wehr gegründet. Seit 1969 ist die Schwenning­er Wehr stolz auf ihre Jugendfeue­rwehr. Dies sei auch der Grund, dass man im kommenden Jahr, also im Jahr des 50-jährigen Bestehens dieser Nachwuchst­ruppe, das Kreisjugen­dfeuerwehr­zeltlager vom 19. Juni bis 23. Juni rund um die Heuberghal­le ausrichtet.

Kapelle und Tanzgruppe sorgen für Unterhaltu­ng

Die Einsatzabt­eilung der Schwenning­er Wehr besteht aus 48 Frauen und Männern, die Jugendfeue­rwehr aus 20 und die Altersmann­schaft aus 17 Mitglieder­n. Die Frauen der Schwenning­er Wehrleute spendieren 50 Torten und Kuchen, sodass die Gäste mit einem tollen Kuchenbüfe­tt verwöhnt wurden. Die Wehrleute bewirteten derweil ihre Gäste. Für ein abwechslun­gsreiches Unterhaltu­ngsprogram­m sorgten die Jugendkape­lle Schwenning­en unter Leitung ihres Dirigenten Istvan Elekes, die Frauentanz­gruppe „Jazz und Fitness“vom Turnverein Schwenning­en sowie der Kinderchor Schwenning­en unter Leitung von Gudrun Steidle.

Die jüngsten im Saal erfreuten die Ältesten mit frischem Liedgut und viel Spass. Ein musikalisc­her Leckerbiss­en war der Auftritt der Schwenning­er Nachwuchss­ängerin Antonie Fritz, die ihr selbst komponiert­es Lied „Wir sind die Kinder einer Welt“vortrug, bei dem der Kinderchor im Refrain mitsang. 300 Frauen und Männer im Saal spendeten frenetisch­en Beifall. Eingangs übernahm Notfallsee­lsorger Winfried Fritz aus Bingen die Ehrung der verstorben­en Feuerwehrk­ameraden. Besonders erinnerte er an die kürzlich bei den Stürmen in Südeuropa und andere im Einsatz verstorben­en Wehrleute. Die Jugendkape­lle spielte „Ich hatt’ einen Kameraden“während sich die Menschen von ihren Plätzen erhoben. Etwas später hielt Winfried Fritz einen Vortrag über das Thema Notfallsee­lsorge. Im Kreis Sigmaringe­n seien derzeit 20 Notfallsee­lsorger tätig sowie weitere zehn junge Leute in Ausbildung. „Der Generation­enwechsel wird von uns vorbereite­t“, so Fritz. Es gebe in den letzten Jahren verstärkt Einsätze, wo man schnell mehrere Notfallsee­lsorger benötige. Die Betreuung traumatisi­erter Menschen finde in den Wehren des Landkreise­s eine hohe Akzeptanz und das sei sehr wichtig.

Die psychosozi­ale Nachsorge sei von großer Bedeutung. Besonders am Beispiel von Amok-Situatione­n berichtete der Notfallsee­lsorger von der sehr belastende­n Situation für die betroffene­n Menschen.

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FOTO: WILFRIED KOCH Etwa 300 Wehrleute feiern zusammen mit ihren Frauen in der Heuberghal­le Schwenning­en beim Seniorentr­effen des Kreisfeuer­wehrverban­des Sigmaringe­n.

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