Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Kinderkrippe soll ins Hofgartencenter ziehen
In Scheer gibt es Bedarf nach einer weiteren Betreuungsgruppe – Außenstelle des Kinderhauses entsteht
SCHEER - Alle Plätze in der Kinderkrippe im Kinderhaus Sonnenschein sind belegt, weitere Anmeldungen liegen vor. Die Stadt hat neue Räume gefunden, um eine Betreuung für Kleinkinder anzubieten. Die ehemalige Apotheke im Hofgartencenter, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kinderhaus, soll für die Kleinsten umgebaut und ausgestattet werden. Die neue Gruppe startet am 1. März und wird im Juli voll belegt sein. Danach werden dann wieder Plätze in der Krippe des Kinderhauses frei.
Bürgermeister Lothar Fischer, Kinderhausleiterin Simone Doser und Erzieherin Ildiko Nagy haben rund 30 interessierten Eltern die Pläne am Dienstag vorgestellt. Fischer erläuterte dabei zunächst den Stand der Dinge. Die Geburtenzahlen steigen. Das Kinderhaus Sonnenschein hat 95 Plätze, es gibt eine Kinderkrippen-Gruppe mit zehn Plätzen. Aktuell stiegen die Anmeldezahlen, ab März könnte kein Kleinkind mehr aufgenommen werden. Die Stadt wolle aber die Plätze bieten. So wurde reagiert und im Hofgartencenter die Räume der ehemaligen Apotheke angemietet. Es werde eine eigene Einrichtung unter der Trägerschaft der Stadt entstehen, als Zweigstelle des Kinderhauses Sonnenschein, mit eigener Adresse „Gemmingerstraße 3“und eigener Leitung.
Zwei neue Erzieherinnen
Ildiko Nagy übernimmt die Leitung. Bisher arbeitete sie im Kinderhaus. Zwei Erzieherinnen wurden eingestellt. Eine, die Nagys Stelle im Kinderhaus übernimmt, und eine, die mit ihr in der neuen Zweigstelle die Kinder betreut. „Wir hatten Glück: Es gingen zur rechten Zeit zwei Initiativ-Bewerbungen ein“, sagt Fischer. So gebe es keinen personellen Engpass.
Er zeigte den Grundriss der Apotheke und stellte die notwendigen Baumaßnahmen vor. Simone Doser erläuterte das Raumkonzept: Es gibt einen geräumigen Gruppenraum, der komplett neu ausgestattet wird, dazu ein Büro, eine Küche, einen Ruheund Schlafraum, einen Wickelraum, sanitäre Anlagen, einen Eingangsbereich, in dem ein oder zwei Kinderwagen Platz haben. Die Öffnungszeiten werden von 7 bis 14 Uhr sein. Es sind maximal 35 Betreuungsstunden in der Woche möglich. Eltern können aber wie bisher auch weniger buchen. Man werde beobachten, wie sich der Bedarf entwickle, so Doser. Wenn Eltern längere Betreuungszeiten bräuchten, werde das Kind im Kinderhaus Sonnenschein aufgenommen. Das pädagogische Konzept werde dasselbe wie im Kinderhaus sein. Als Leiterin der Gesamteinrichtung werde sie zu Sprechstunden und immer bei Bedarf in die neue Gruppe heraufkommen, kündigte Simone Doser an. Sie lobte die Initiative der Stadt und gab zu bedenken, dass es in anderen Städte Wartelisten gebe.
Die Eltern hatten noch einige Fragen. Wie es sei, wenn ein Geschwisterkind bereits im Kinderhaus betreut werde: Muss das jüngere Geschwister dann ins andere Haus gehen? Simone Doser erklärte, das Wohl der Kinder stehe im Mittelpunkt. Sie werde kein Kleinkind, das sich bereits in der Krippe vom Kinderhaus eingewöhnt habe, wieder herausnehmen, um für ein anderes Platz zu schaffen. Es werde sich einspielen, sie sei zuversichtlich, dass es gut gehe, sagte sie.
Die Eltern wollten wissen, ob ein Außenbereich noch gebaut und eingerichtet werde. Im Moment sei noch Winter, es sei aber in Planung, so die Kinderhausleiterin. Auch die Frage nach dem Mittagessen kam: Es werde von einem Caterer geliefert.
Ildiko Nagy stellte den Eltern vor, wie sich der Alltag in der neuen Krippe gestalten werde. Man werde Kontakt zum Kinderhaus halten, in dem man sich gegenseitig besuchen und im Außenbereich spielen werde. Nach den drei Jahren werde das Kind von seiner Betreuerin in die Regelgruppe begleitet und eingewöhnt.