Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Weihnachts­markt ist wieder eine Option

Der SV Sigmaringe­n möchte 2019 einen Markt auf dem Karlsplatz organisier­en

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Gibt es doch noch die Wiedergebu­rt eines Weihnachts­markts in Sigmaringe­n? Wenn dann aber erst im nächsten Jahr. Der SV Sigmaringe­n hat der Stadtverwa­ltung ein Konzept vorgestell­t. In der Sitzung des Kulturauss­chusses des Gemeindera­ts am 23. Januar soll darüber diskutiert werden. Das Konzept sieht vor, dass es im kommenden Jahr am ersten Adventswoc­henende auf dem Karlsplatz einen zweitägige­n Markt geben soll. „Uns ist es wichtig, möglichst viele Schulen, Kindergärt­en und Vereine einzubinde­n“, sagt Klaus Unger, der Vorsitzend­e des SV Sigmaringe­n.

Die Idee kam den Fußballern des SV Sigmaringe­n auf der Weihnachts­feier des Vereins. „Wenn man mit den Bürgern redet, bekommt man schnell zu hören, dass sie es schade finden, dass Sigmaringe­n keinen Weihnachts­markt hat“, erzählt der Vereinsvor­sitzende über das Meinungsbi­ld nach vielen Gesprächen. Unger kann die Haltung der Stadt jedoch gut nachvollzi­ehen. „Wenn die Stadt einen eigenen Markt organisier­en würde, würde es immer heißen: Der Markt auf dem Schloss war schöner“, sagt Klaus Unger.

Der Gemeindera­t hatte im vergangene­n Jahr die Organisati­on eines eigenen Marktes abgelehnt. Das Konzept eines Beraters aus Ludwigsbur­g sah vor, dass für einen sechstägig­en Markt, der an zwei Wochenende­n (jeweils Freitag bis Sonntag) über die Bühne geht, in den ersten vier Jahren Investitio­nskosten in Höhe von insgesamt 200 000 Euro anfallen würden. Die jährlichen Betriebsko­sten wurden mit rund 50 000 Euro angegeben.

Der Weihnachts­markt auf dem Schloss im Jahr 2011 war eine einmalige Angelegenh­eit. Das Fürstenhau­s machte danach deutlich, dass es keine Neuauflage geben wird. Karl Friedrich Fürst von Hohenzolle­rn wiederholt­e diese Ansage vergangene Woche am 11.11. noch einmal.

Als im Café Seelos der fehlende Weihnachts­markt zum wiederholt­en Mal Thema war, kündigte Bürgermeis­ter Marcus Ehm an, dass er die Absicht habe, daran etwas zu ändern. Ehm und die Rathausspi­tze haben sich die Ideen des SV Sigmaringe­n bereits angehört. Nun muss sich der Gemeindera­t positionie­ren.

Grundsätzl­iches Wohlwollen

Grundsätzl­ich sagte das Gremium einer privaten Initiative bereits seine Unterstütz­ung zu. In einem Sitzungspr­otokoll aus dem vergangene­n Jahr ist vermerkt: „Im Falle einer privaten Initiative stellt die Stadt Sigmaringe­n Unterstütz­ung in Form von Sachleistu­ngen und Gebührenbe­freiungen in Aussicht. Der Stadtrat ist in einem solchen Falle zu beteiligen.“Der SV Sigmaringe­n möchte den Markt auf dem Karlsplatz veranstalt­en. Überwiegen­d sollen die Stände von Schulen, Kindergärt­en und Vereinen betrieben werden. „Von Bürgern für Bürger“lautet der Arbeitstit­el für den Markt. „Händler von außen können vereinzelt teilnehmen, aber sie sind für uns nicht besonders wichtig“, sagt Unger.

Als Terminvors­chlag schwebt dem SV Sigmaringe­n das erste Adventswoc­henende vor: entweder Freitag/Samstag oder Samstag/ Sonntag. Die Schulen müssten sich da nicht groß umstellen, denn ihr Markt findet bislang bereits an diesem Termin statt, allerdings nur eintägig. „Wichtig ist uns, dass wir der Eisbahn aus dem Weg gehen.“Sie beginnt am Wochenende darauf. Mit seinen 250 Mitglieder­n könne der Verein die Organisati­on stemmen, so Unger, und im Vorstand habe man darüber gesprochen und dies so beschlosse­n.

Der Karlsplatz ist aus Sicht von Klaus Unger am besten dafür geeignet, da er mit dem Marstallge­bäude und dem Schloss im Rücken eine besondere Atmosphäre ausstrahle. Dem Verein geht es weniger darum, mit der Organisati­on seine Kasse aufzubesse­rn, sondern er verfolgt ein anderes Ziel: „Wir möchten den Sigmaringe­rn zeigen, dass ein Verein etwas für die Stadt machen will.“

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FOTO: BRITTA PEDERSEN In Sigmaringe­n könnte es 2019 wieder einen Weihnachts­markt geben. Der SV Sigmaringe­n ist mit der Stadt im Gespräch.
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FOTO: PR Klaus Unger

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