Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Rote Rosen bleiben am Valentinstag der Renner
Für Floristen ist der Tag mit viel Arbeit verbunden
OSTRACH/BAD SAULGAU - Der Valentinstag ist als Tag der Liebe und der Blumen, nicht nur für Paare ein wichtiges Ereignis im Jahr, sondern auch für alle Floristen weltweit, auch in der Region. Sträuße müssen gebunden, Bestellungen abgearbeitet werden. Nach wie vor verkaufen sich an diesem Tag rote Rosen am besten.
Doch der Valentinstag ist für die Blumengeschäfte nicht nur mit mehr Einnahmen verbunden, sondern auch mit erheblichem Aufwand. „Mit den Vorbereitung fangen wir bereits zwei Tage vorher an und binden besondere Sträuße. Als Besonderheiten gibt es bei uns Rosensträuße mit Schleifen und Dekorationsherzen“, sagt Christine Unmuth, Besitzerin des gleichnamigen Blumengeschäfts in Ostrach. Mit nur fünf Vorbestellungen stellt sich Unmuth vor allem auf spontane Kundenbesuche ein. Anders sieht es im Blumengeschäft von Dieter Braun in Bad Saulgau aus. Er hat sich zwar ebenfalls auf spontane Kundschaft vorbereitet, erhält aber auch viele Aufträge im Voraus, die meisten über den Blumenversand Fleurop. Damit profitiert er vom Kurbetrieb in Bad Saulgau. „Viele schicken ihren Verwandten in Kurkliniken einen Strauß, oder lassen ihre Frau bei der Arbeit überraschen“, sagt Braun.
Renner bleibt die rote Rose. 90 Prozent der Kunden entscheiden sich nach wie vor für dieses klassische Zeichen der Liebe. Doch auch Rosen anderer Farben und Frühlingssträuße mit Tulpen und Ranunkeln werden gerne verschenkt. „Es kommt natürlich immer darauf an, was der Liebsten am besten gefällt. Da muss es nicht immer nur die rote Rose sein“, meint Braun. Durch die große internationale Nachfrage an Rosen am Valentinstag, treibt es den Einkaufspreis für die Floristen in die Höhe. „Schon 14 Tage vor Valentinstag können wir beobachten, wie der Preis ansteigt. Darauf haben wir leider keinen Einfluss“, sagt Unmuth. „Der Verkaufspreis wird bei uns sehr knapp kalkuliert. Wir müssen darauf achten, dass sich die Sträuße trotz höherer Preise noch gut verkaufen.“
Zu 80 Prozent sind es in beiden Geschäften die Männer, die Valentinstagssträuße kaufen. Doch gibt es auch Frauen die entweder ihrer Freundin, Mutter oder ihrem Partner mit Blumen eine Freude machen wollen. „Wer sagt denn, dass Männer sich nicht auch über einen Strauß schöner Blumen freuen können“, meint Dieter Braun.
Die Konkurrenz wächst
Inzwischen sind es jedoch schon lange nicht mehr nur die lokalen Blumengeschäfte, die vom Valentinstag profitieren. Zahlreiche Angebote im Netz und die große Auswahl an günstigen Schnittblumen in Supermärkten machen den Floristen große Konkurrenz. „Es fällt seit etwa drei bis vier Jahren viel Kundschaft weg. Wir haben früher an solchen Tagen schon deutlich mehr gebraucht“, sagt Unmuth. Auch Braun spürt die Veränderung: „Wir merken die Konkurrenz eher im Alltag. An solchen Tagen können wir uns nicht über zu wenig Kundschaft beklagen.“
Die Tradition geht auf den heiligen Valentin zurück, der drei Jahrhunderte nach Christus, trotz Verbots des Kaisers, christliche Paare traute und ihnen zur Vermählung Blumen schenkte. Er starb am 14. Februar den Märtyrertod.