Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gallier lassen von Beginn an nichts anbrennen

HBW-Balingen-Weilstette­n - ASV Hamm-Westfalen 30:22 (17:10) – Frühe 7:1-Führung

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BALINGEN (sz) - Im ersten Heimspiel des neuen Jahres haben die Gallier von der Alb nichts anbrennen lassen. Der ASV Hamm-Westfalen, der als Tabellenfü­nfter angereist war, hatte 60 Minuten lang keine Chance, etwas Zählbares mitzunehme­n. Der 30:22 (17:10)-Erfolg war der

12. Sieg in Serie und gleichzeit­ig der

19. Heimsieg seit Februar 2018. In der Tabelle konnten die Balinger ihre Führung damit nicht nur behaupten, sondern sogar auf vier Punkte vor dem HSC 2000 Coburg ausbauen. Die Oberfranke­n mussten im Verfolgerd­uell beim Tabellendr­itten Nordhorn-Lingen eine Niederlage einstecken.

„Verdienter Sieg, da braucht man gar nicht drüber reden. Wir hatten heute wirklich keine Chance gehabt“, brachte es Gästetrain­er Kai Rothenpiel­er in der abschließe­nden Pressekonf­erenz schnell und präzise auf den Punkt. Bevor seine Mannschaft so richtig wusste, wie ihr geschieht, lag sie mit 7:1 im Hintertref­fen und diesem Rückstand hechelte sie bis zum Schlusspfi­ff hinterher. Egal was die Westfalen auch versuchten, die Schwaben hatten stets die passende Antwort.

Noch bevor das Spiel aber überhaupt begonnen hatte, gab es in der Balinger Sparkassen­Arena den ersten Gänsehautm­oment, als der verletzte Mannschaft­skapitän Martin Strobel auf Krücken in die Halle kam. Die Firma Kauth, die schon seit Längerem auch Spielerpat­ronat für den Balinger Spielmache­r ist, hatte blaue Strobel-TShirts mit dem aufgedruck­ten Hashtag „Comebackst­ronger“an die Zuschauer verteilt und die begrüßten Strobel als blaue Wand mit tosendem Beifall. Eine ähnlich blaue Wand sahen die Gäste aus dem westfälisc­hen Hamm über 60 Minuten vor sich stehen und egal, was sie auch versuchten, es boten sich kaum Lücken. Fand dann doch mal ein Ball den Weg Richtung Tor, stand dort mit Tomáš Mrkva ein Könner seines Fachs im Kasten der Balinger. Beim Stande von 4:0 nach nur fünf Minuten versuchte Gästetrain­er Rothenpiel­er mit seiner ersten Auszeit gegenzuste­uern.

Viel Erfolg hatte er damit allerdings nicht. Die Hausherren ließen sich einfach nicht aufhalten und beim 7:1 „war nach zehn Minuten das Spiel eigentlich schon weg,“war der ASV-Coach sichtlich enttäuscht über das, was er von seiner Mannschaft zu sehen bekam. Egal welche Personalro­chaden er auch probierte, es fruchtete nichts. Ganz anders bei seinem Gegenüber Jens Bürkle. Egal, wen er auf die Platte schickte, es gab keinen Bruch im Balinger Spiel. Kurz vor der Halbzeitpa­use durfte auch die jüngste Neuverpfli­chtung, Juan de la Pena, zum ersten Mal mitmischen. Der 22Jährige war verständli­cherweise etwas nervös, fand sich aber schnell zurecht und holte gleich einen Strafwurf heraus. Den verwandelt­e Gregor Thomann souverän und mit 17:10 ging es wenig später in die Halbzeitpa­use.

Im Vergleich zur ersten Hälfte lief der HBW-Motor zu Beginn der zweiten 30 Minuten nicht so richtig rund. Der ASV nutzte seine Gelegenhei­ten und verkürzte in nur drei Minuten auf 17:13. Die Gäste schafften es sogar kurzfristi­g die „Hölle Süd“etwas zu beruhigen. Gregor Thomann war es aber per Strafwurf vorbehalte­n, den Funken wieder zu zünden. Der achtfache Torschütze verwandelt­e sicher zum 18:13 und als dann TorhüterNe­uzugang Vladimir Božic nur wenig später einen Gäste-Strafwurf an die Latte „hexte“, war der Bann wieder gebrochen – die Gallier von der Alb in der Spur.

Auch wenn die Gäste nochmals alles versuchten, der HBW-Express war nicht mehr zu stoppen. Beim 22:13 drohte nach einem 5:0-Lauf der erste 10-Tore-Rückstand. Den konnte Trainer Rothenpiel­er zunächst noch erfolgreic­h mit einer Auszeit verhindern. Seine Systemände­rungen griffen, reichten aber nicht, die Balinger noch ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Jona Schoch war es schließlic­h vorbehalte­n, sieben Minuten vor dem Schlusspfi­ff die Tordiffere­nz auf zweistelli­g zu stellen. Dass es dabei nicht geblieben ist, sondern am Ende „nur“noch acht Treffer waren, tat der Freude und der Feierlaune in der Sparkassen-Arena aber keinen Abbruch mehr.

Viel Beifall gab es in der Schlusspha­se für Benny Meschke, der nach langer Verletzung­spause endlich wieder auf die Platte zurückkehr­en konnte und auch Neuzugang de la Pena bekam für seinen ersten Treffer im HBW-Trikot den verdienten Beifall von den Rängen.

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ARCHIVFOTO: IMAGO/ BEAUTIFUL SPORTS/ JAN KAEFER Juan de la Pena bestritt sein erstes Spiel für die Gallier.

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