Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Fanfarenzug feiert zum 65-jährigen Bestehen
35 Musikgruppen ziehen mit ihren Instrumenten durch die Meßkircher Innenstadt
MESSKIRCH - Anlässlich des 65-jährigen Bestehens des Fanfarenzugs der Freiwilligen Feuerwehr Meßkirch sind 35 Fanfarenzüge mit einem großen Festumzug durch die historische Innenstadt gezogen. Christian Osswald, im Verein zuständig für Kasse und Finanzen, stand auf dem Marktplatz und sagte die einzelnen Gruppen an. Er erklärte den Besuchern, woher die einzelnen Fanfarenzüge angereist waren. Die Gruppen wurden vom zahlreich am Straßenrand stehenden Publikum bejubelt.
Teilnehmer aus Lindau oder Ostrach waren ebenso zu begrüßen, wie auch aus Möhringen, Sigmaringen, Stetten am kalten Markt, Haigerloch oder Wutöschingen. Auch Claus Löhle, Abteilungsleiter und Stabführer, zeigte sich mit der Resonanz der Jubiläumsfeier sichtlich zufrieden. „Wir haben vor 18 Monaten angefangen, dieses Fest zu organisieren. Von 70 Einladungen haben 50 Prozent der befreundeten Fanfarenzüge ihre Teilnahme zugesagt.“
Tolles Ambiente im Schlosshof
Ein tolles Ambiente im Schlosshof und jede Menge Besucher bewiesen, dass sich die Organisation und der Zeitaufwand gelohnt hatten. Das Gedränge im Innenhof des Schlosses war nach dem Umzug riesengroß und da das Wetter dann doch wieder mitspielte, konnten die Besucher die musikalischen Darbietungen beim Aufspielen der Spielmanns- und Fanfarenzüge auf den Sitzgarnituren um den großen Kastanienbaum in der Mitte der Platzes genießen. An Holzständen wurden Essen und Getränke ausgegeben – der Schlosshof war zum Festgelände umgestaltet worden.
Beim Stabführer-Empfang am Sonntagmorgen waren außer den Vertretern der einzelnen Fanfarenzüge auch die Vertreter der Stadt und der Feuerwehr geladen. Es folgte der Sternmarsch durch die Innenstadt. Die zeitweise heftigen Regenschauer am Samstagnachmittag und am Abend taten der Stimmung keinen Abbruch. Beim Aufspielen der Spielmannsund Fanfarenzüge im Schloss sowie der anschließenden Live-Musik mit der Band „Raising Crown“wurde kräftig gefeiert. Die Fanfarenzüge Friedrichshafen und Ravensburg lieferten sich aufgrund der Wetterlage spontan im Festzelt ein musikalisches Duell.
Kein Musikverein
Der Fanfarenzug Meßkirch ist kein Musikverein wie viele andere Gruppierungen. Er hat auch nicht die üblichen Vereinsstrukturen. Der Fanfarenzug ist eine Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr. Die Mitglieder unterliegen der Feuerwehrsatzung der Stadt. Claus Löhle ist Abteilungsleiter/Stabführer und besitzt den Rang des Kommandanten. Allerdings ist er kein aktiver Feuerwehrmann.
Über viele Jahre hinweg begleitete die Freiwillige Feuerwehr bei festlichen Gelegenheiten die Meßkircher Stadtkapelle. Im Jahr 1954 gründete man auf Wunsch des damaligen Feuerwehrkommandanten Eduard Traber einen eigenen Fanfarenzug. Er war es auch, der der neu gegründeten Abteilung die ersten Instrumente stiftete. Unter der musikalischen Leitung von Klaus Schönholzer zählt der Fanfarenzug heute etwa 55 aktive Mitglieder und tritt rund zwanzig Mal im Jahr auf.
Der Fanfarenzug nutzt, je nach Anlass, zwei unterschiedliche Kleiderordnungen. Die Uniform wird bei Veranstaltungen der Feuerwehr, wie zum Beispiel Jubiläen der Feuerwehren oder dem Kreisfeuerwehrtag, getragen. Die Landsknecht-Uniform kommt in der Fasnacht und während des Jahres bei Fanfarenzugtreffen zum Einsatz. Die Katzenzunft finanzierte diese Bekleidung und seither begleitet der Fanfarenzug die Narrenzunft in der fünften Jahreszeit. Der Beitritt zum Fanfarenzug ist jederzeit offen für Kameraden, die am Musizieren Freude haben.
Eine Bildergalerie vom Fanfarenzug ist im Internet zu sehen unter www.schwaebische.de/ Fanfarenzug-Messkirch-2019