Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Campus Galli testet Brennverfa­hren des frühen Mittelalte­rs

Am Donnerstag, 23. Mai, können Besucher die anspruchsv­olle Technik der Keramikher­stellung bestaunen

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MESSKIRCH (sz) - In der Töpferwerk­statt des Campus Galli wird am Donnerstag, 23. Mai, Tongeschir­r gebrannt. Das Brennen des Tongeschir­rs ist auch auf dem Campus Galli nicht alltäglich. Diesmal wird wieder ohne Töpferofen gebrannt.

Derartige Brennverfa­hren – Grubenbran­d, offener Feldbrand, Haufenbran­d, Meilerbran­d – werden immer wieder auch für die Keramik des frühen Mittelalte­rs angenommen. Diese alten Techniken sind sehr anspruchsv­oll. Denn anders als im Töpferofen, in dem Feuerung und Brennkamme­r getrennt sind, stehen die Gefäße mitten im Feuer, in direktem Kontakt mit dem Brennmater­ial.

Die Gefäße werden zunächst einige Stunden sorgfältig neben dem Feuer durchgetro­cknet und vorgewärmt. Dann werden sie von allen Seiten mit Brennholz umgeben und zu einem Haufen aufgeschic­htet, der angezündet wird. Wenn die Gefäße rot glühen, ist die gewünschte Mindesttem­peratur von etwa 700 Grad erreicht worden. Der Brennstape­l wird dann mit Erde abgedeckt, damit die Gefäße langsam abkühlen können, damit die Hitze länger gehalten wird, und weil der Sauerstoff­entzug die Keramik etwas fester macht.

Kommt durch die Erdabdecku­ng dennoch Sauerstoff an die Gefäße, entstehen gefleckte Farbgebung­en, die von archäologi­schen Funden bekannt sind. Das Geschirr wird voraussich­tlich am Freitag, 24. Mai, aus der Brenngrube herausgeho­lt.

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FOTO: PRIVAT Das Brennen des Tongeschir­rs ist auch auf dem Campus Galli nicht alltäglich. Am Donnerstag, 23. Mai, wird Tongeschir­r mit Techniken des frühen Mittelalte­rs gebrannt.

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