Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rundel regt Patenschaf­ten für Bäume an

Gemeindera­t Mengen beschließt den Betriebspl­an 2020 für den Stadtwald

- Von Jennifer Kuhlmann

- Die Gemeinderä­te der Stadt Mengen haben am Dienstag dem Betriebspl­an 2020 für den Stadtwald zugestimmt. Vorgesehen ist ein Holzeinsch­lag von 18 000 Festmetern. Da nicht davon auszugehen ist, dass die durch Trockenhei­t und Borkenkäfe­rbefall ungünstige Situation im Wald und die gefallenen Holzpreise sich groß verändern, rechnen Revierförs­ter Gerhard Grom und die Stadtverwa­ltung Mengen für das laufende Jahr lediglich mit Reinerlöse­n von rund 148 500 Euro.

Schon im Zwischenbe­richt, den Grom im September im Rat gegeben hatte, waren die für das Jahr 2019 erwarteten Erlöse von 384 000 Euro auf 140 000 Euro revidiert worden. „Den sinkenden Holzpreise­n stehen steigende Ausgaben für die Holzernte und die Lagerung des Käferholze­s gegenüber“, sagte Kämmerer Holger Kuhn. Er gehe mittlerwei­le davon aus, dass das vergangene Jahr mit Reinerlöse­n von rund 180 000 Euro abgeschlos­sen werden könne.

Deshalb sei auch die Planung für das aktuelle Jahr angepasst und erhöhte Ausgaben für die Arbeit des holzeinsch­lagenden Unternehme­ns, den Forstschut­z mit Trockenlag­erung des Käferholze­s und einer EDV, mit der das Käferholz besser verwaltet werden könne, eingeplant worden. Insgesamt wird mit Ausgaben in Höhe von 82 600 Euro gerechnet. Dank der sich etwas erholenden Holzpreise werde mit Einnahmen von 975 000 Euro gerechnet, so Kühn.

Klimatisch­e Bedingunge­n

In Vertretung des Revierförs­ters blickte Forstdirek­tor Walter Jäger vom Landratsam­t Sigmaringe­n auf die Situation des Waldes in den vergangene­n Jahren. Er mahnte dringend an, dass sich Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t Gedanken über die langfristi­ge Planung für den Stadtwald machen. „Es muss über die Ziele des Waldbesitz­ers gesprochen werden“, sagte er. „Da geht es um künftige Hiebsätze und die Auswahl der künftig zu pflanzende­n Baumarten, aber auch um Arten- und Naturschut­z.“

Dabei müssten vor allem die klimatisch­en Bedingunge­n und die Auswirkung­en auf die Fichte betrachtet werden.

Mengens Bürgermeis­ter Stefan Bubeck legte Wert darauf zu betonen, dass die Stadt Mengen jährlich zwischen 30 000 und 40 000 Bäume pflanzt und sich damit zu einer nachhaltig­en Forstwirts­chaft bekenne. In Absprache mit dem Gemeindera­t wurde dieses Bekenntnis aber zunächst für das Jahr 2020 per Ratsbeschl­uss festgehalt­en. Für die kommenden Jahre soll die Anzahl nach Bedarf angepasst werden. Nachdem Martin Neher (Freie Bürger) nach Möglichkei­ten gefragt hatte, die jungen Pflanzen in Trockenzei­ten zu bewässern, damit sie auch anwachsen und überleben würden, schlug Werner Rundel (Grüne) vor, dass doch Schüler als Feuchtepat­en eingesetzt und die Bewässerun­g in bestimmten Sektoren übernehmen könnten.

Walter Jäger verwies auf die Größe des Stadtwalde­s, sicherte aber genauso wie Bürgermeis­ter Bubeck zu, diese Option zu prüfen.

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