Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Rundel regt Patenschaften für Bäume an
Gemeinderat Mengen beschließt den Betriebsplan 2020 für den Stadtwald
- Die Gemeinderäte der Stadt Mengen haben am Dienstag dem Betriebsplan 2020 für den Stadtwald zugestimmt. Vorgesehen ist ein Holzeinschlag von 18 000 Festmetern. Da nicht davon auszugehen ist, dass die durch Trockenheit und Borkenkäferbefall ungünstige Situation im Wald und die gefallenen Holzpreise sich groß verändern, rechnen Revierförster Gerhard Grom und die Stadtverwaltung Mengen für das laufende Jahr lediglich mit Reinerlösen von rund 148 500 Euro.
Schon im Zwischenbericht, den Grom im September im Rat gegeben hatte, waren die für das Jahr 2019 erwarteten Erlöse von 384 000 Euro auf 140 000 Euro revidiert worden. „Den sinkenden Holzpreisen stehen steigende Ausgaben für die Holzernte und die Lagerung des Käferholzes gegenüber“, sagte Kämmerer Holger Kuhn. Er gehe mittlerweile davon aus, dass das vergangene Jahr mit Reinerlösen von rund 180 000 Euro abgeschlossen werden könne.
Deshalb sei auch die Planung für das aktuelle Jahr angepasst und erhöhte Ausgaben für die Arbeit des holzeinschlagenden Unternehmens, den Forstschutz mit Trockenlagerung des Käferholzes und einer EDV, mit der das Käferholz besser verwaltet werden könne, eingeplant worden. Insgesamt wird mit Ausgaben in Höhe von 82 600 Euro gerechnet. Dank der sich etwas erholenden Holzpreise werde mit Einnahmen von 975 000 Euro gerechnet, so Kühn.
Klimatische Bedingungen
In Vertretung des Revierförsters blickte Forstdirektor Walter Jäger vom Landratsamt Sigmaringen auf die Situation des Waldes in den vergangenen Jahren. Er mahnte dringend an, dass sich Stadtverwaltung und Gemeinderat Gedanken über die langfristige Planung für den Stadtwald machen. „Es muss über die Ziele des Waldbesitzers gesprochen werden“, sagte er. „Da geht es um künftige Hiebsätze und die Auswahl der künftig zu pflanzenden Baumarten, aber auch um Arten- und Naturschutz.“
Dabei müssten vor allem die klimatischen Bedingungen und die Auswirkungen auf die Fichte betrachtet werden.
Mengens Bürgermeister Stefan Bubeck legte Wert darauf zu betonen, dass die Stadt Mengen jährlich zwischen 30 000 und 40 000 Bäume pflanzt und sich damit zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft bekenne. In Absprache mit dem Gemeinderat wurde dieses Bekenntnis aber zunächst für das Jahr 2020 per Ratsbeschluss festgehalten. Für die kommenden Jahre soll die Anzahl nach Bedarf angepasst werden. Nachdem Martin Neher (Freie Bürger) nach Möglichkeiten gefragt hatte, die jungen Pflanzen in Trockenzeiten zu bewässern, damit sie auch anwachsen und überleben würden, schlug Werner Rundel (Grüne) vor, dass doch Schüler als Feuchtepaten eingesetzt und die Bewässerung in bestimmten Sektoren übernehmen könnten.
Walter Jäger verwies auf die Größe des Stadtwaldes, sicherte aber genauso wie Bürgermeister Bubeck zu, diese Option zu prüfen.