Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Memory und Puzzle bis zum Einschlafen
Ohne dienstliche Termine können die Abende zuhause ganz schön lang werden – aber alles andere als langweilig, weil nun mehr Zeit für die Familie bleibt. Tim, mein vierjähriger Sohn, hat seine wahre Freude daran, seinen Vater im Memory zu besiegen. Anschließend spielen wir gemeinsam Puzzle, erst kleine, dann große mit bis zu 200 Teilen, bis Tim fast einschläft und ich das Puzzle alleine vervollständigen muss. Nils, sein zehnjähriger Bruder, hat ebenfalls der Ehrgeiz gepackt: In der fünften Klasse des Gymnasiums, das er bis nach den Osterferien nicht mehr besuchen darf, hat er sich zum Schuljahresbeginn für die SchachAG angemeldet. Unglaublich, was er in dem kurzen Zeitraum für raffinierte Tricks gelernt hat, um mich schach matt zu setzen. Meine Frau fordert mich nicht zu Gesellschaftsspielen auf, sondern eher dazu, die Wohnung auf den Kopf zu stellen, das Bücherregal von A nach B zu verschieben, den Keller aufzuräumen, um mit ihr einen Plan zu schmieden, wie wir zu viert die kommenden Wochen meistern, ohne das Haus zu verlassen. Bislang geht der Plan auf, obwohl der Kleine den Kindergarten und der Große seine Schulkameraden vermisst. Wenn dann abends noch ein bisschen Zeit für mich auf der Couch übrig bleibt, zerrt der Kleine an meiner Hose, weil er mit mir Verstecken spielen will. Na dann hoffen wir mal, dass das Versteckspiel vor den Mitmenschen bald ein Ende hat. (Dirk Thannheimer)