Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Hamsterkäufe von Klopapier belasten Kanalisation
(dpa) - Die Stadt NeuUlm geht davon aus, dass viele Bürger kein Toilettenpapier mehr bekommen haben und deswegen nun ersatzweise andere Materialien auf dem Klo benutzen. Die Experten der Stadtentwässerung hätten „zuletzt vermehrt Produkte wie Feucht-, Kosmetik- oder Küchentücher“in der Kanalisation und den Pumpwerken entdeckt, teilte die Kommune mit. „Die Pumpen in unseren Pumpwerken können diese Stoffe nicht transportieren“, sagte Abteilungsleiter Jochen Meissner. „Es kann zu Ausfällen im gesamten System kommen“, warnte er. In den städtischen Kläranlagen werde zudem durch die falsch entsorgten Tücher der Sauerstoffaustausch im Reinigungsprozess gestört, was dazu führe, dass die Anlagen nicht mehr die volle Reinigungsleistung erbringen.
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„Auf Whatsapp oder Facebook geistern haarsträubende Tipps gegen das aktuelle Corona-Virus durch die Welt“, warnt Mechthild Winkelmann von der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen. Mal sollten aufgeschnittene und in der Wohnung ausgelegte Zwiebeln Viren „aufsaugen“. Dabei stärkten Zwiebeln, „allenfalls als Nahrung das Immunsystem“. Mal heiße es, gegen Corona helfe, gekochten Ingwer auf leeren Magen zu essen. Doch auch das sei „natürlich Quatsch“. Ebenso wenig könne Kokosöl, wie mitunter empfohlen „den virtuellen Belastungsdruck deckeln“, nur weil man es auf
Stutzig machen, so Winkelmann, müsse einen das angebliche Wundermittel „MMS“, das „Miracle Mineral Supplement“. MMS, das auch unter dem Namen CDL, Chlordioxidlösung, verkauft werde, sei „gefährlich“. Es bestehe aus Natriumchlorit und einer Säure, es reize und ätze Schleimhäute und Haut, diene zum Beispiel zum Bleichen von Textilien. Winkelmann: „Auf keinen Fall einnehmen!“Auch Arsen in homöopathischen Dosen sei „keine gute Idee“. Arsen ist ein giftiges Halbmetall.