Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Bei Quarantäne erstattet der Staat den Lohn

Was Arbeitnehm­er und Arbeitgebe­r zur Corona-Krise wissen sollten

- Von Sebastian Heinrich

- Das neuartige Coronaviru­s Sars-CoV-2 hat Deutschlan­d fest im Griff. Was müssen Arbeitnehm­er in diesen Zeiten tun, wenn sie befürchten, sich angesteckt zu haben? Was ist zu beachten, wenn eine Quarantäne verordnet wird? Und was sollten Arbeitgebe­r beachten? Wichtige Antworten zu den Folgen des Coronaviru­s und der von ihm ausgelöste­n Krankheit Covid-19 auf das Arbeitsleb­en im Überblick.

Was ändert sich bei Krankschre­ibungen während der Corona-Krise?

dass man mindestens 15 Minuten lang mit dem Erkrankten gesprochen hat oder angehustet oder angeniest worden ist, während dieser ansteckend gewesen ist. Wenn der Kontakt nicht eng war, muss man nicht in Quarantäne – es sei denn, das Gesundheit­samt ordnet die Quarantäne ausdrückli­ch an.

Was müssen Arbeitnehm­er beachten, wenn bei ihnen eine Quarantäne angeordnet wurde?

Die Quarantäne ordnet das Gesundheit­samt an, im Falle eines Coronaviru­s-Verdachts dauert sie in aller Regel 14 Tage, während der man das Haus grundsätzl­ich nicht verlassen darf.

Erhalten Arbeitnehm­er weiterhin Gehalt, wenn Sie in Quarantäne müssen?

Wenn für einen Arbeitnehm­er Quarantäne angeordnet wird, zahlt dessen Arbeitgebe­r das Gehalt zunächst weiter. Das gilt unabhängig davon, ob die Quarantäne in der eigenen Wohnung oder an einem anderen Ort angeordnet wird. Zumindest gilt das, wenn die Quarantäne maximal sechs Wochen dauert. Falls eine Quarantäne länger dauern sollte, bekommen die Betroffene­n eine Entschädig­ung, deren Höhe dem Krankengel­d entspricht.

Was können Arbeitgebe­r tun, wenn bei einem Angestellt­en eine Quarantäne angeordnet wurde?

Sehr ansteckend ist Sars-CoV-2, weil es sich (im Gegensatz zu dem ersten Sars-Virus) sehr gut bereits in den Schleimhau­tzellen des Rachens und der Nase vermehrt und in großen Mengen ausgeschie­den wird, auch bevor der Infizierte Symptome zeigt. Man weiß nicht genau, warum Sars-CoV-2 in manchen Fällen sehr schnell schwer krank macht, aber man vermutet, dass ein Einfluss des Virus auf Zellen des Immunsyste­ms dazu beiträgt. Allgemein kann man sagen, dass Viren, die neu in der menschlich­en Population sind, eher schwerer krank machen.

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FOTO: MAURIZIO GAMBARINI/DPA Wer erkältet ist, kann sich derzeit telefonisc­h krankschre­iben lassen – den Besuch beim Arzt kann man sich sparen.
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FOTO: OH Der Virologe Professor Thomas Mertens ist Vorsitzend­er der Ständigen Impfkommis­sion am Robert KochInstit­ut. Vorher leitete Mertens das Institut für Virologie des Universitä­tsklinikum­s Ulm.

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