Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Spatenstich für den Waldkindergarten
In Königseggwald beginnen Vertreter der Gemeinde und der katholischen Kirche symbolisch den Bau
- Nachdem sämtliche Baugenehmigungen für die Trockenhütte des Königseggwalder Waldkindergartens „Sonnenkinder“vorliegen, konnte am Dienstag der Spatenstich gesetzt werden. Übernommen haben das Martina Geser, zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats und Ansprechperson des Trägers katholische Kirchengemeinde Königeggwald und Bürgermeister Roland Fuchs als Vertreter der Gemeinde. Mit der Holzbauweise erhält der Waldkindergarten auch die Betriebserlaubnis.
„Aufgrund der örtlichen Außenlage mussten wir relativ lange auf die Baugenehmigung warten“, sagte Bürgermeister Roland Fuchs anlässlich des symbolischen Spatenstichs. Der Grund, auf dem die rund 100 Quadratmeter große Schutzhütte mit überdachter Terrasse errichtet werden soll, ist bereits planiert. „Voraussichtlich bis nach den Pfingstferien soll die Hütte stehen“, so Fuchs. Nach der durch den Coronavirus bedingten Startpause, können ab diesem Zeitpunkt Kinder ab zwei Jahren und neun Monaten in ihrer Schnupperphase für neun Stunden pro Woche betreut werden, nach kompletter Fertigstellung der Hütte von Montag bis Freitag, jeweils vormittags an sechs Stunden.
Den Zuschlag zur Konstruktion des Holzgebäudes, das den „Sonnenkindern“als Schlechtwetteralternative dient und für die sanitäre Einrichtung sowie Wasser und Strom sorgt, erhielt die in Königseggwald ansässige Zimmerei Gittinger. Der Bau folgt dem Entwurf der Architektin Sabine Müller-Schlegel, ebenfalls aus Königseggwald. „Für den Bau, die Erschließung des Geländes, Strom, Wasser, Abwasser und sämtliche zugehörigen Arbeitsschritte entrichtet die Gemeinde rund 250 000 Euro“, erklärte Fuchs. „Die
Unterhaltskosten für eine Gruppe in einem Regelkindergarten berechnet man mit rund 1,5 Millionen Euro“, erläutert Fuchs im Vergleich. Eine Waldkindergartengruppe sei wesentlich kostengünstiger, so Martina Geser.
Schlussendlich entfallen unter anderem viele Sachausgaben: „Die Natur kostet nichts“, erklärt Geser weiter. Naturmaterialien finden sich im Waldstück am Standort, das die gräfliche Familie zu KönigseggAulendorf dem Waldkindergarten über einen Gestattungsvertrag zur Verfügung stellt, zur Genüge. „Umgebungskonform bieten sich viele Möglichkeiten zu waldpädagogischen Projekten“, ist Geser überzeugt.
Mit dem ebenfalls ortsansässigen Regelkindergarten St. Georg werde kooperiert. „Es soll mit dem Waldkindergarten keine Konkurrenz entstehen“, sagt Geser. „Der Waldkindergarten fördert die Schulreife der Kinder ebenso wie ein Regelkindergarten.“Der Bedarf an einem Waldkindergarten sei vor allem von elterlicher Seite mitgeteilt worden.