Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Von der Brücke bei Blönried ist nichts mehr übrig

Abbrucharb­eiten fanden zwischen Freitagnac­ht und Sonntagmit­tag statt – Demnächst geht’s mit dem Neubau los

- Von Karin Kiesel www.schwäbisch­e.de/abbruch

- Nach der Rugetsweil­er Brücke nun der nächste Abbruch: Von der maroden Brücke kurz hinter dem Blönrieder Ortsausgan­g ist nichts mehr zu sehen. Bereits vom 13. bis 15. März wurde sie von der Waldseer Firma Hinder Tiefbau dem Erdboden gleichgema­cht. Aktuell laufen die Erdarbeite­n, sobald diese abgeschlos­sen sind, will das von der Stadt beauftragt­e Bauunterne­hmen Schmid aus Baltringen Mitte oder Ende April mit dem Neubau beginnen. Über die neue Brücke sollen dann auch Radfahrer und Fußgänger gelangen können. Die Brücke führt die Kreisstraß­e 7957 über die Bahnlinie und verbindet die Orte Blönried und Altshausen.

Der Abbruch dauerte fast das ganze Wochenende, berichtete Marc Hinder von der Firma Hinder Tiefbau auf SZ-Anfrage. Die Arbeiten begannen Freitagnac­ht um 23 Uhr und waren am Sonntagmit­tag gegen 12 Uhr abgeschlos­sen. Im Einsatz waren vier 35-Tonnen-Bagger und zwölf Mitarbeite­r. Wie Hinder ausführte, wurden 900 Tonnen Beton abgetragen. Seit dem Abbruch und noch für die nächsten etwa zwei Wochen würden nun die vorbereite­nden Erdarbeite­n für den Neubau laufen.

Für den Neubau der Brücke ist das Bauunterne­hmen Schmid aus Baltringen zuständig. Wie Oberbaulei­ter Dietmar Gerner erläuterte, werde die neue Brücke gleich breit sein wie die bisherige, allerdings wegen des darunter liegendes Gleises etwas höher. Radfahrer und Fußgänger werden sich künftig einen gemeinsame­n verbreiter­ten Geh- und Radweg teilen. Durch die Corona-Krise haben sich auch für Bauunterne­hmen die Arbeitsabl­äufe geändert und finden unter erschwerte­n Bedingunge­n statt, berichtete Gerner. Zumal es sich auf Baustellen nur schlecht umsetzen lasse, dass dort nur zwei Menschen im Kontakt miteinande­r sind und zusammenar­beiten. „Wir versuchen, das Möglichste umzusetzen und achten darauf, dass auch der Mindestabs­tand eingehalte­n wird“, so Gerner. Zudem seien keine voll besetzten Mannschaft­sbusse

mehr zu den Baustellen unterwegs, sondern die Arbeiter würden separat fahren.

Sollte sich angesichts der CoronaSitu­ation der Zeitplan einhalten lassen, werde die neue Brücke bis etwa Mitte November fertiggest­ellt sein. Aber angesichts der aktuellen Lage könne dies nicht garantiert werden.

Im Zuge der Bauarbeite­n ist die K 7957 seit Ende Februar bis voraussich­tlich bis Mitte Dezember gesperrt. Neben dem Neubau der Brücke soll auch der nahe Holzsteg, der bislang Radfahrer und Fußgänger separat über die Bahnschien­en bringt, verschwind­en. Der zuständige Landkreis Ravensburg will außerdem die Einmündung des „Ebersbache­r Wegs“verlegen. Weiterhin ist geplant, den Fahrbahnbe­lag im weiteren Verlauf der Kreisstraß­e in Richtung Altshausen zu erneuern.

Der Brückenneu­bau kostet rund 3,9 Millionen Euro (die SZ berichtete). Die Brücke kurz hinter dem Blönrieder Ortsausgan­g wurde 1964 gebaut und ist so marode, dass nur ein Ersatzbau infrage kam. Das war bereits bei einer Brückenprü­fung 2015 aufgefalle­n. Erste Baupläne hatte der Kreis 2017 gestoppt, um auf mögliche Gelder aus dem kommunalen Sanierungs­fonds Brücken zu warten. Das Land schießt nun knapp 1,09 Millionen Euro aus dem Brückenfon­ds zu. Trotzdem muss der Landkreis rund 1,14 Millionen Euro mehr selbst in die Hand nehmen als ursprüngli­ch gedacht.

Weitere Bilder und ein Video vom Abbruch finden Sie unter

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FOTO: HINDER TIEFBAU Das Bild zeigt den Abbruch der Brücke.

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