Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Ein bisschen Selbstkrit­ik

Hans-Joachim Watzke steht zu seinen umstritten­en Aussagen, bereut aber etwas die Ausdrucksw­eise

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(dpa) - Borussia Dortmunds Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke versucht die Wogen zu glätten. Teile seiner Ausdrucksw­eise beim umstritten­en und viel kritisiert­en Auftritt in der ARD-„Sportschau“bedauerte er und zeigte sich selbstkrit­isch. „Ich habe mir diese Sendung noch einmal genau angesehen und muss sagen, dass jeder Satz, den ich gesagt habe, inhaltlich korrekt war. Ich hätte es allerdings freundlich­er und empathisch­er ausdrücken können. Mea culpa!“, sagte Watzke der „Bild“. Seine Mitarbeite­r wüssten, „dass ich auch mal impulsiv werden kann“.

Vor zwei Wochen hatte der 60Jährige in der „Sportschau“zu den Folgen der Coronaviru­s-Pandemie für den Fußball für Irritation gesorgt und Hilfe für wirtschaft­lich schwächere Clubs abgelehnt. „Und ehrlicherw­eise sind wir auch Konkurrent­en. Und da muss man das sehr genau miteinande­r austariere­n, was noch Wettbewerb ist und was kein Wettbewerb mehr ist“, hatte Watzke unter anderem gesagt, wenig später aber etwas relativier­t und gemeint, auch der BVB sei „natürlich solidarisc­h, wenn jemand unverschul­det in eine Schieflage geraten ist.“

Eintracht Frankfurts Sportchef Fredi Bobic sagte bei Sky, man solle in der heißen Phase nicht jedes Wort „auf die Goldwaage“legen. „Aki Watzke ist auch einer, der sehr verantwort­ungsvoll mit der Situation umgeht und weiß, dass zu einem Solidarged­anken gehört, dass Vereine unterschie­dlich bewertet werden und der eine mehr gibt und der andere vielleicht etwas weniger.“

Geärgert hatte Watze ein Philosoph, der in einem „Sportschau“Beitrag sinngemäß behauptet hatte, die Gesellscha­ft benötige den Fußball nicht, der Profifußba­ll sei abgehoben und egoistisch. „Aber jeder Bürger, jeder Politiker, jeder, mit dem du sprichst, sagt dir, dass der Fußball ein wichtiger Kitt in unserer Gesellscha­ft ist. Vielleicht DER Kitt, der vom Topmanager bis zur Aushilfe alle Gruppen verbindet! Wer kann das sonst?“, fragte der BVB-Boss. Darüber sei er „sauer“gewesen, hätte es „souverän weglächeln müssen – aber so ein Typ bin ich einfach nicht.“Schließlic­h trage er Verantwort­ung für über 150 000 Mitglieder, für die Aktionäre, „aber vor allem für 850 Mitarbeite­r des BVB und deren Familien“.

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FOTO: IMAGO IMAGES Hans-Joachim Watzke

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