Frauen nehmen Palmen-Bestellungen per Telefon entgegen

Auch Türkränze und Osterdekoration entstehen unter erschwerten Bedingungen – Doch Not macht erfinderisch

- Corona zum Trotz: Maria Beck und ihr Team bieten auch in diesem Jahr selbstgebastelte Palmen, Türkränze und Osterdekorationen an. Herstellung und Verkauf laufen aber anders ab als sonst. „Wir nehmen telefonisch die Bestellung entgegen und stellen den Palmen den Wünschen entsprechend fertig“, sagt Beck. „Dann können die Leute den Palmen auf meiner Haustreppe abholen oder ich liefere ihn aus und stelle ihn einfach auf der Haustreppe der Kunden ab.“

Den Erlös aus dem Verkauf werden die Frauen wieder für die Martinskirche spenden. Jedes Jahr haben sie hohe Summen überweisen können. „Dieses Jahr wird es vielleicht ein bisschen weniger sein, doch wir halten daran fest“, kündigt Maria Beck an. Pfarrer Stefan Einsiedler hat bekannt gegeben, dass er die Palmen an Palmsonntag in Ennetach und Mengen weihen werde. Jeder könne seinen Palmen vor der Kirche ablegen und nach der Weihe holen.

Seit Jahren sind die Palmen von Maria Becks Team äußerst beliebt. Es ist Tradition, dass die Frauen des Schwäbischen Albvereins am Samstag vor Palmsonntag auf dem Wochenmarkt die gebastelten schönen Palmen, Türkränze und die lustigen Hasen und Hennen aus Holz zum Verkauf anbieten. Doch dieses Jahr fällt der Verkauf auf dem Wochenmarkt aus.

Die Frauen haben sich einen alternativen Verkaufsweg ausgedacht, um die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu verringern: Sie bringen die Palmen zu den Kunden oder diese holen sie bei Maria Beck, Forellenweg 7 in Ennetach, ab. Diejenigen, die bereits Palmen haben, und sie gerne mit frischem Buchs kranzen lassen möchten, können den Palmen nach telefonischer Absprache ebenfalls zu Maria Beck bringen.

Schon früh haben Paula Kuchelmeister und Maria Beck die Eier mit schönen Mustern bemalt. Parallel dazu hat Erwin Beck über den Winter die Hölzchen aus Holunder-Ästen

ausgehöhlt und vorbereitet. Horst Wetzel hat das von der Firma Reitter gespendete Holz zu langen Stäben gesägt, damit Erwin Beck daraus die eckigen Kreuzchen für die größeren Palmen sägen kann. „Bei den Palmen mit zwei bis sechs Eiern sehen runde Hölzer nicht schön aus“, erklärt Maria Beck.

Als Eier, Hölzer und Kreuzchen soweit vorbereitet waren, haben sich die zwölf Frauen im Keller von Maria Beck getroffen und damit begonnen, die Eier auf die Palmen zu stecken. Diese Treffen im Keller waren sonst immer der Höhepunkt der Bastelzeit. Die Frauen saßen am langen

Tisch und jede von ihnen hatte eine Aufgabe. Bunte Bänder, allerhand Farben, Berge von frischem Buchs lagen um sie herum, und nebenher wurde viel geschwätzt und gelacht.

„Doch dieses Jahr hatte ich schon kein gutes Gefühl mehr, weil man hörte, dass das Coronavirus gefährlich ist“, sagt Maria Beck. Als die Empfehlung ausgegeben wurde, daheim zu bleiben, sagte sie alle Treffen ab. „Alle sind jetzt ein bisschen traurig. Wir hatten uns auf diese Basteltage sehr gefreut“, sagt sie.

Nun hat Maria Beck Buchs geschnitten und an die Frauen ausgeteilt, damit jede Bastlerin für sich daheim die Palmen und Türkränze mit dem frischen Grün kranzen kann. So basteln die Frauen, aber nicht in der gewohnten Gemeinschaft. Maria Beck bindet die Bänder an die Palmen und Kränze und macht sie fertig. „Bei der telefonischen Bestellung geben die Kunden einfach an, welche Farben sie gerne möchten. Dann stimmen wir Bänder und Eier farblich aufeinander ab“, erklärt Maria Beck. Das seien jetzt ein bisschen erschwerte Bedingungen, aber sie ließen sich das Palmenbasteln nicht ganz nehmen. „Jedes Jahr freuen sich unsere Kunden auf die Palmen und wir uns auf das Basteln.“

Bestellungen nehmen Maria Beck, Telefon: 07572/3068, und Mine Flaisch, Telefon: 07572/784 08, entgegen.

FOTO: ROMEU Die Palmen sind vorbereitet: Sie bekommen jetzt nach telefonischer Bestellung frischen Buchs und bunte Bänder. Maria Beck und ihr Team freuen sich, auf diese Weise die Kunden mit Palmen, Hasen und Türkränzen zu bedienen.