Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Abstand halten bedeutet kein Desinteresse
Abstand halten ist derzeit das höchste Gebot. Soziale Kontakte einzuschränken, das bedeutet aber nicht, dass man nicht für andere da sein kann. Gerade jetzt ist es wichtig, in Gedanken und auch im Ort näher zusammenzurücken. In Mengen gibt es aktuell mehr Menschen, die ihre Hilfe anderen Menschen anbieten als solche, die sie in Anspruch nehmen. Das ist ein gutes Zeichen, denn die Lage kann sich schnell ändern. Allerdings sollten ältere Menschen und solche, die Risikogruppen angehören, die Hilfen auch annehmen.
Eine Haltung, von der Holger Burmester, der Vorsitzende der Alten Füchse, immer wieder berichtet - „So alt bin ich doch noch gar nicht“- ist da kontraproduktiv.
Solidarität mit dem Freundeskreis, der Nachbarschaft, den örtlichen Gastronomien und dem Einzelhandel ist auch in den sozialen Netzwerken zu spüren. Dort wurden nicht nur das Youtube-Video des Musikvereins Weithart und die Ansprachen von Bürgermeister Stefan Bubeck fleißig geteilt, sondern sich auch über Abhol- und LieferserviceAngebote ausgetauscht und nach der Situation einzelner Unternehmer erkundigt. Erfreut darf man zur Kenntnis nehmen, dass die Zimmerei Schwarz dem Aufruf des Landratsamts nachgekommen ist und vorhandene Schutzmasken und Schutzkleidung zur Verfügung gestellt hat. Dann liest man von Kunden der Hohentenger Fitnesswelt, die gar nichts davon wissen wollen, dass die Beiträge einen Monat ausgesetzt werden sollen. Mögen sich alle diese Einstellung auch in Zukunft bewahren. (jek)