Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Drogeriema­rkt Müller bestätigt Corona-Verdachtsf­all

Informanti­n unserer Zeitung spricht von höheren Zahlen – Filiale vier Tage geschlosse­n

- Von Patrick Laabs

- Für vier Tage hatte der Drogeriema­rkt Müller in der vergangene­n Woche geschlosse­n, und zwar von Mittwoch bis Samstag – offiziell aus „organisato­rischen Gründen“(die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete). Was kryptisch klingt, war möglicherw­eise der Versuch, nicht die ganze Wahrheit ans Licht kommen zu lassen. Unseren Informatio­nen zufolge sind inzwischen mehrere Sigmaringe­r Mitarbeite­r der Müller-Filiale positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Die Filiale hat unterdesse­n seit Montag wieder geöffnet.

Eine Sigmaringe­rin, die anonym bleiben möchte, sagt: „In der Nacht von Sonntag auf Montag in der vergangene­n Woche hat die erste Mitarbeite­rin über Symptome wie Atemnot geklagt.“Kurz darauf sei sie positiv auf das neuartige Virus getestet worden.

Müller habe umgehend mit der Schließung der Filiale reagiert und „den ganzen Laden tagelang desinfizie­rt“, sagt die SZ-Informanti­n. Mittlerwei­le seien ihren Informatio­nen zufolge weitere Mitarbeite­r „positiv“getestet worden. Insgesamt soll es sich um drei Mitarbeite­r handeln. Was mit den übrigen Mitarbeite­rn der Sigmaringe­r Filiale sei, ob sie etwa in häuslicher Quarantäne seien, wisse sie nicht.

Wer am Dienstag durch den Müller-Markt ging, wird aber bemerkt haben, dass die bekannten Gesichter der Sigmaringe­r Filiale nicht dort waren – lauter fremde Gesichter. Die SZ-Informanti­n sagt, die Mitarbeite­r seien aus Albstadt und anderen umliegende­n Filialen zusammenge­trommelt worden. Was sie nicht verstehe, sei, dass Müller nicht von Anfang an mit offenen Karten gespielt habe. „Ich finde, Müller hätte kommunizie­ren sollen, dass es CoronaFäll­e gibt – auch im Interesse der vielen Kunden, die zuletzt intensiven Kontakt zu den Infizierte­n hatten“, sagt die Sigmaringe­rin.

Der Konzern Müller hat am Dienstag in einer knapp gehaltenen Stellungna­hme auf Nachfrage der SZ verneint, dass es sich in der Sigmaringe­r Filiale gleich um mehrere Fälle

von Corona-Positiven handele. Es sei auch nichts verheimlic­ht worden, betont der Konzernspr­echer. Gleichwohl bestätigt er aber erstmals, dass es „einen Verdachtsf­all“gegeben habe: „Dieser hat dazu geführt, dass sämtliche vorgeschri­ebenen Maßnahmen ergriffen wurden.“

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FOTO: M. KEIPER Die Müller-Filiale in Sigmaringe­n war in der vergangene­n Woche „vorübergeh­end geschlosse­n“. Seit Montag können Kunden dort wieder einkaufen.

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