Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hochschule plant weitgehend digitales Sommerseme­ster

Einen Stundenpla­n für Studierend­e soll es am 9. April geben

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(sz) - Die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n wird ab dem 20. April so viele Lehrverans­taltungen wie möglich in digitalen Formaten anbieten. „Derzeit kann niemand eine verbindlic­he Aussage dazu treffen, ob wir die Hochschule in drei Wochen regulär öffnen können“, sagt Rektorin Dr. Ingeborg Mühldorfer. „Deshalb setzen wir jetzt alles daran, die Durchführu­ng des Sommerseme­sters für unsere Studierend­en sicherzust­ellen.“Und auch wenn die Hochschule in knapp drei Wochen wieder öffnen könnte, „wird die Gefahr durch das Virus noch lange nicht gebannt sein“, sagt Ingeborg Mühldorfer. „Mit der Verlagerun­g eines Großteils der Lehre ins Digitale wollen wir daher nicht nur auf eine längere Schließung der Hochschule vorbereite­t sein, sondern auch das Ansteckung­srisiko minimieren.“

Virtuelles Klassenzim­mer, Vorlesungs­aufzeichnu­ngen, Online-Testate, Lernvideos: Die Vorbereitu­ngen laufen in Abstimmung mit den anderen Hochschule­n des Landes und dem Wissenscha­ftsministe­rium auf Hochtouren. Am 9. April sollen die Studierend­en eine Stundenpla­nung mit dem digitalen Angebot für ihren jeweiligen Studiengan­g erhalten. „Das hat das Rektorat am Montag gemeinsam mit den Dekanen der Fakultäten vereinbart“, sagt Prof. Dr.

Clemens Möller, Prorektor Lehre. Er organisier­t die derzeitige Umstellung federführe­nd und wird dabei von einem Team unterstütz­t, das die Professori­nnen und Professore­n bei der Umsetzung digitaler Lehrformat­e berät und Hilfestell­ung bietet.

„Glückliche­rweise kommt uns nun zugute, dass wir an unserer Hochschule ohnehin längst digitale Maßnahmen etablieren, um die Lehre zu unterstütz­en“, sagt Clemens Möller. So habe die Hochschule bereits vor einem Jahr mit innovative­n Konzepten auf höchster Ebene überzeugen können und erhält dafür rund 1,2 Millionen Euro aus einem Fonds des Wissenscha­ftsministe­riums.

Den Anspruch, dass alles ab dem ersten Tag reibungslo­s läuft, hat die Hochschull­eitung nicht. „Die Krisensitu­ation ist für uns alle außergewöh­nlich“, sagt Ingeborg Mühldorfer. „Es werden Fehler passieren, und wir werden sie aushalten müssen.“Aber etwas zu unternehme­n sei allemal besser als es zu unterlasse­n: „Es ist eine schwierige Zeit, die mutiges Handeln verlangt.“Tatsächlic­h könne diese Ausnahmesi­tuation für die Hochschule auch eine große Chance sein, die bereits beschritte­nen Wege im Bereich der Digitalisi­erung fortzusetz­en, Konzepte weiterzuen­twickeln, wichtige Erfahrunge­n zu sammeln und aus diesen zu lernen.

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