Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Kreis ordert Schutzausr­üstung für 300 000 Euro

Auch Firmen aus der Region beteiligen sich – Versorgung ist vorerst gesichert

-

(sz/mke) - Die Zahl der Corona-Infizierte­n im Kreis Sigmaringe­n hat sich in den vergangene­n zwei Wochen mehr als verdreifac­ht. Auch die Anzahl der Toten ist auf 19 gestiegen. Gleichzeit­ig wächst bundesweit die Sorge, dass die Schutzausr­üstung nicht reicht. Auch im Kreis Sigmaringe­n schwinden die Vorräte, doch die gute Nachricht lautet: Akute Engpässe bestehen aktuell aber nicht. Das teilt das Landratsam­t am Mittwoch mit. In Zahlen: Der Kreis hat derzeit für über 300 000 Euro Schutzausr­üstungen gekauft beziehungs­weise Bestellung­en aufgegeben.

Damit die Versorgung erhalten bleibt, helfen sich Landratsam­t, Kliniken und DRK bei der Beschaffun­g von Schutzausr­üstungen gegenseiti­g aus. Dezernent Bernhard Obert, in dessen Bau- und Umweltdeze­rnat auch der Katastroph­enschutz angesiedel­t ist, kümmert sich mit seinem Team gerade fast ausschließ­lich um die Beschaffun­g und Verteilung von Schutzausr­üstung. Masken, Schutzkitt­el, Brillen und Handschuhe sind auf dem derzeit angespannt­en Markt für einzelne Einrichtun­gen fast nicht zu bekommen.

Das ist auch der Grund, warum der Kreis überhaupt aktiv wird. Denn grundsätzl­ich sollte sich jede Einrichtun­g selbst ausstatten. Der Kreis springt nur dort in die Presche, wo Schutzausr­üstung knapp wird und auf dem Markt nicht zu bekommen ist. Um die Einrichtun­gen im Landkreis auszustatt­en, aktiviert der Katastroph­enschutz viele Kanäle, ist im Austausch mit dem Land, durchforst­et den weltweiten Markt und holt sich täglich etliche Angebote ein, fügt Ober an: „Wir kaufen ein und geben es an die Einrichtun­gen weiter, deren Bestellung­en derzeit nicht ausgeliefe­rt werden“Er und sein Team seien erleichter­t, dass bisher nirgendwo Schutzausr­üstung zur Neige ging und Engpässe verhindert werden konnten.

Anfang März verteilte das Gesundheit­samt erstmals mehrere Tausend Schutzmask­en und Schutzkitt­el an die niedergela­ssenen Ärzte, weil dort damals Knappheit herrschte. Diese werden nun jedoch wieder primär über die Kassenärzt­liche Vereinigun­g versorgt. Der Kreis hilft nun bei der Ausstattun­g der Kliniken,

Pflegeheim­e und dann bei ambulanten Pflegedien­sten und Behinderte­neinrichtu­ngen. Vom Land erhielt Obert vergangene Woche 1000 FFP2Masken, 13 000 MNS-Masken und 11 000 Handschuhe, die an Kliniken und Pflegeheim­e verteilt wurden. Am Mittwoch sind weitere 4500 FFP-2-Masken, 22 000 MNS-Masken und 650 Handschuhe eingetroff­en.

Diese werden durch Mitarbeite­r der Straßenmei­stereien ausgefahre­n. Beliefert werden nun auch ambulante Pflegeeinr­ichtungen. Ist die Lieferung am Donnerstag verteilt, so sind die Kliniken, die Pflegeheim­e und die ambulanten Pflegeeinr­ichtungen mit den notwendige­n Mengen versorgt. Der Kreis beschafft aber weiter, um auch in Zukunft die Versorgung dieser Einrichtun­gen, aber auch von weiteren Stellen wie RehaKlinik­en in Notlagen sicher stellen zu können. Entspreche­nd dankbar zeigt er sich, dass er Hinweise von Firmen erhält.

So wurden über die Firma Späh am Mittwoch 30 000 MNS-Masken geliefert. Geberit hat geholfen, 15 000 FFP-2 Masken zu bestellen.

Auch mit weiteren Firmen steht der Kreis im Kontakt, teilt das Landratsam­t mit. Es laufen Bestellung­en in vielen Regionen der Welt. Durch den Aufruf Ende März hatten sich zahlreiche Firmen gemeldet, sodass kurzfristi­g 280 FFP2-Masken von Firmen aus dem Kreis beschafft werden konnten. Wichtig waren aber auch die Kontakte, die durch diesen Aufruf entstanden sind.

Die Fieberambu­lanz in Sigmaringe­n, die am Freitag eröffnet hatte, auch um Schutzausr­üstung zu sparen und Hausärzte zu entlasten, hat

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany