Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mengen bietet Elektro-Bürger-Auto an

Ab Dienstag, 14. April, soll die Nutzung möglich sein – Anmeldung übers Internet

- Von Jennifer Kuhlmann

- Nach Ostern können die Einwohner von Mengen das neue Elektro-Auto der Stadt nutzen. Am Dienstag, 14. April, startet das CarSharing-Projekt der Stadtverwa­ltung. Die hat sich die E-Wald GmbH, einen Anbieter von E-Mobilität mit ins Boot geholt, der sich um den kompletten Buchungsab­lauf kümmern wird. Das Fahrzeug, ein Renault Zoe, hat seinen festen Parkplatz mit Ladesäule im Innenhof des Rathauses und kann von Interessie­rten nach einer Online-Anmeldung für Fahrten in und um Mengen ausgeliehe­n werden.

Wie die Stadt Mengen in einer Pressemitt­eilung erklärt, sind sowohl die Stadtwerke als auch der Bauhof seit geraumer Zeit mit Elektrofah­rzeugen unterwegs. Dies sei Teil von verschiede­nen Nachhaltig­keitsmaßna­hmen der Stadtverwa­ltung. Das Elektro-Bürger-Auto, wie der Kleinwagen getauft wurde, soll ein weiteres umweltfreu­ndliches Angebot sein, das für die Einwohner der Stadt gedacht ist. Hinter der Idee des Car-Sharings steckt der Gedanke, dass die meisten Autos viele ungenutzte Standzeite­n haben. Warum nicht ein Auto nur dann nutzen und dafür zahlen, wenn man es auch tatsächlic­h braucht? So könnten einige Personengr­uppe auf die dauerhafte Anschaffun­g eines Autos oder eines Zweitwagen­s verzichten.

Wer das Auto nutzen möchte, muss sich dazu zunächst auf der Seite www.e-wald.eu registrier­en und prüfen lassen, dass er im Besitz eines gültigen Führersche­ins ist. Im Bürgerbüro des Rathauses bekommt der Interessen­t dann einen Vertrag und eine persönlich­e E-Wald-Kundenkart­e.

Online kann eingesehen werden, zu welchen Zeiten das E-Auto frei ist. Wer es für eine Fahrt bucht, kann das Auto mit dem Smartphone und der Karte öffnen. Pro Stunde zahlt der Nutzer 6,99 Euro an E-Wald, ein Tag kostet 45 Euro. Mit der Registrier­ung erhalten die Mengener automatisc­h auch Zugriff auf die rund 6500 E-Wald-Fahrzeuge in ganz Deutschlan­d. Die Aufladung an den zum Konzern gehörenden Stationen ist kostenlos. Bei Buchungsen­de muss das Mengener Auto wieder in den Innenhof des Rathauses gebracht und dort an die Ladestatio­n angeschlos­sen werden.

Die Stadt Mengen hat für die Installati­on der Ladesäule rund 10000

Euro investiert. Das Auto wird geleast und kostet die Stadt Mengen samt Carsharing-Betreuung durch E-Wald etwa 670 Euro (netto) monatlich. Der Vertrag mit dem Unternehme­n wurde auf zwei Jahre ausgelegt. In der Region haben auch die Ostrach und Bad Waldsee ein solches ElektroBür­ger-Auto.

Weil Anschaffun­gen und Entscheidu­ngen in einem Kostenrahm­en von weniger als 25000 Euro in die Zuständigk­eit des Bürgermeis­ters Stefan Bubeck fallen, musste die Verwaltung die Zustimmung des Gemeindera­ts laut Pressespre­cherin Kerstin Keppler nicht einholen. Lediglich bei den Haushaltsb­eratungen 2019 sei mit dem Gremium über die

Einrichtun­g eines solchen Car-Sharing-Angebots geredet worden. Um unter der Grenze zu bleiben, wurde dann wohl die Ladesäule getrennt vom Leasing des Autos betrachtet oder die Kosten auf zwei Jahre verteilt.

Angedacht ist auch, dass Verwaltung­smitarbeit­er das E-Auto nutzen können. Die müssten sich dann aber genauso online um die Buchung der gewünschte­n Zeit kümmern wie Bürger. Wer sich zuerst einträgt, darf losfahren. Ob der Strom, mit dem das Auto betankt wird, aus stadteigen­er erneuerbar­er Energie kommen wird, dazu konnte die Verwaltung am Mittwoch noch keine endgültige­n Aussagen treffen.

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FOTO: STADT MENGEN Bürgermeis­ter Stefan Bubeck nimmt das neue Elektrofah­rzeug für das Car-Sharing-Angebot in Mengen in Betrieb.

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