Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gott ist mitten unter uns

- Von Kai Schlichter­mann und Annette Grüninger

Lukas erzählt in seinem Evangelium von Emmaus, einem Dorf, das von Jerusalem aus zu Fuß erreichbar ist. Zwei Männer gehen diesen Weg nach Emmaus, traurig über den Tod von Jesus, denn sie waren Freunde. Ein Mann kommt hinzu, spricht mit ihnen, und die beiden laden ihn ein, in Emmaus mit ihnen zu essen. Der Mann nimmt das Brot, spricht das Dankgebet, bricht es und gibt es ihnen. Da gehen den Freunden die Augen auf, und sie erkennen, wer dieser Mann ist: der auferstand­ene Jesus.

Im gemeinsame­n Mahl wird er ihnen zum Brot. Beim Brotbreche­n wird er den Emmaus-Jüngern ein zweites Mal geboren. Er wird zum Brot für sie, Brot des Lebens, das ihren Hunger stillt nach Freude und Hoffnung, ihren Hunger nach Gemeinscha­ft, ihren Hunger nach Ewigkeit.

Während sie ihn erkennen, entschwind­et er auch schon wieder ihren Blicken. Er ist nicht mehr zu sehen. Aber sein Brotbreche­n reicht den Freunden aus: Jesus lebt. Sie erkannten ihn, erzählt Lukas.

Sie erkannten ihn als Jesus Christus.

Sie erkannten ihn als lebendig. Sie erkannten seine Art, wie er sich den Menschen zuwendet. Sie erkannten ihn am Brotbreche­n: Dieses Zeichen ist so stark, dass es gar nicht notwendig ist, dass er neben ihnen sitzen bleibt. Er kann gehen, denn jetzt füllt er ihre Herzen. Die Osterbotsc­haft steckt voller Hoffnungsw­orte für die Jünger, so, dass sie mit Freude zurück nach Jerusalem laufen und dort von der Begegnung mit dem Leben erzählen. Sie erzählen, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt haben, als er das Brot brach.

Das Brot kann uns ein Zeichen sein: Jesus, unser Brot, Nahrung für unsere Seelen – in der Gegenwart, im Hier und Jetzt. Egal wo wir Brot teilen und gemeinsam Mahl halten – sei es in der Gemeinscha­ft des Gottesdien­stes, in der Familie am Esstisch, mit Freunden, alleine, mit Menschen in Not – überall da, wo wir Brot brechen, können wir uns daran erinnern: Jesus ist da. Im Glauben können wir ihn erkennen. Er ist unsichtbar mitten unter uns.

Matthias Ebinger, Bad Saulgau, Klinikpfar­rer

G– Das Bad Buchauer Unternehme­n Kessler hat in der vergangene­n Woche 162 Mitarbeite­rn gekündigt. Das teilte die Geschäftsf­ührung auf Nachfrage der SZ mit. Grund für die Entlassung­en seien sowohl die Konjunktur­flaute im Bereich des Maschinenb­aus als auch die wirtschaft­lichen Folgen der Corona-Pandemie. Weiter heißt es, der Rückgang der Aufträge beim internatio­nal tätigen Hersteller von Antriebsun­d Systemtech­nik betrage mehr als 25 Prozent. Bislang hatte Kessler insgesamt rund 800 Mitarbeite­r. Betroffen vom Arbeitspla­tzabbau sind die Franz Kessler GmbH und die Kessler energy GmbH. Laut dem Unternehme­n erfolgten die Entlassung­en entspreche­nd sogenannte­r sozialer Kriterien, wie zum Beispiel Lebensalte­r oder Betriebszu­gehörigkei­t.

Entlassene Mitarbeite­r zeigten sich allerdings überrascht von dem Vorgehen des Unternehme­ns und bezweifeln, ob Kessler tatsächlic­h den sozialen Schutz ihrer Arbeitnehm­er bei der betriebsbe­dingten Kündigung in Betracht gezogen hat. Der

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FOTO: RUDI MULTER Matthias Ebinger

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