Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Volksbank Altshausen hofft auf Einzug Ende 2021
Wie die Corona-Krise den Bankalltag verändert - Generalversammlung auf Herbst verschoben
- Die Generalversammlung wird verschoben, manche Filialen sind vorsorglich geschlossen, vor allem Firmenkunden haben Beratungsbedarf und nebenbei laufen auch die Vorbereitungen für den Neubau. Angesichts der Coronakrise muss auch die Volksbank Altshausen auf die ständigen Veränderungen reagieren.
Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus hat die Volksbank Altshausen in ihrem flächenmäßig großen Geschäftsgebiet verschiedene Einheiten gebildet. Zum Schutz für Kunden und Mitarbeiter sind die Filialen in Altshausen und Fronhofen geschlossen, in Wilhelmsdorf und Blitzenreute sind die Öffnungszeiten eingeschränkt. Im Gegenzug wurden sie in Ebersbach erweitert. „Der große Vorteil ist hier, dass diese Geschäftsstelle bautechnisch noch eine Verglasung am Service-Schalter hat“, erläutert Vorstand Franz Schmid. Die Mitarbeiter seien verschiedenen Einheiten zugeordnet worden, ein Teil auch im Homeoffice, um für den Notfall eine Ersatzmannschaft zu haben. „Vieles läuft nun auch bei uns über Telefon- und Videokonferenzen. Das klappt bislang ganz gut und auch der Kontakt zu den Kunden lässt sich so aufrecht erhalten“, sagt der Bankvorstand.
Den großen Schub für die Digitalisierung sieht er als einen positiven Effekt auch für die Arbeit. Dies werde den Bankalltag nicht von heute auf morgen grundlegend ändern, aber eine Beratung per Videotelefonat könne auch nach Coronazeiten noch eine Alternative sein. „Auch wenn es den direkten Kontakt niemals ersetzen kann“, betont Schmid. Auf Technik wird die Bank notfalls auch für die Generalversammlung zurückgreifen. Die war eigentlich Mitte Mai geplant, wird nun zunächst auf den Herbst verschoben. „Sollte sie auch dann nicht möglich sein, könnte ich mir eine Online-Generalversammlung vorstellen“, sagt Schmid.
Besonders gefragt seien derzeit die Firmenkundenberater. „Viele Kunden berichten, dass sie Investitionen nun zunächst verschieben wollen, aber nicht ganz auf Eis legen“, sagt Schmid. Ein Großteil der Firmenkunden informiere sich vorsorglich und sei jetzt noch in einer guten wirtschaftlichen Lage. „Da aber einige auch noch mit einem verzögerten Einbruch rechnen, wollen sie gewappnet sein“, berichtet Schmid. Gerade bei kleineren Betrieben würde sich in den kommenden Wochen zeigen, ob die Soforthilfen von Bund und Land ausreichend Liquidität geschaffen haben. Ob für die Bank ein Risiko wegen ausfallender Kredite besteht, könne er derzeit noch nicht abschätzen. „Angesichts unserer guten wirtschaftlichen Lage als Bank bin ich aber auch da zuversichtlich“, sagt Schmid. Als im März die Börsenkurse zum Sinkflug ansetzen, stellte der Bankvorstand bei seinen Kunden eine enorme Besonnenheit fest. „Bei früheren Krisen hat es mehr Verkäufe gegeben, das war jetzt nur vereinzelt der Fall. Stattdessen wurden die günstigen Kurse von vielen Kunden für Nachkäufe oder auch den Einstieg ins Aktiengeschäft genutzt“, sagt Schmid.
Mit dem geplanten Neubau in der Hindenburgstraße steht auch die Bank selber vor einem Großprojekt. Das Bestandsgebäude aus den 1960er-Jahren wird derzeit entkernt und abgerissen. Der Zeitplan sieht den Beginn für den Neubau im Sommer vor, den Einzug Ende 2021. „Das Datum sehe ich aber nun unter Vorbehalt, weil angesichts von Corona die Entwicklungen für Handwerk und Lieferketten schwer einzuschätzen sind“, sagt Schmid. Mulmig werde ihm trotz der wirtschaftlich angespannten Zeiten dennoch nicht. Vielmehr müsse ein gesunder Betrieb wie die Volksbank auch in solchen Phasen ein Zeichen setzen und könne zudem regionale Handwerksbetriebe damit unterstützen.