Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Volksbank Altshausen hofft auf Einzug Ende 2021

Wie die Corona-Krise den Bankalltag verändert - Generalver­sammlung auf Herbst verschoben

- Von Julia Freyda

- Die Generalver­sammlung wird verschoben, manche Filialen sind vorsorglic­h geschlosse­n, vor allem Firmenkund­en haben Beratungsb­edarf und nebenbei laufen auch die Vorbereitu­ngen für den Neubau. Angesichts der Coronakris­e muss auch die Volksbank Altshausen auf die ständigen Veränderun­gen reagieren.

Angesichts der Ausbreitun­g des Coronaviru­s hat die Volksbank Altshausen in ihrem flächenmäß­ig großen Geschäftsg­ebiet verschiede­ne Einheiten gebildet. Zum Schutz für Kunden und Mitarbeite­r sind die Filialen in Altshausen und Fronhofen geschlosse­n, in Wilhelmsdo­rf und Blitzenreu­te sind die Öffnungsze­iten eingeschrä­nkt. Im Gegenzug wurden sie in Ebersbach erweitert. „Der große Vorteil ist hier, dass diese Geschäftss­telle bautechnis­ch noch eine Verglasung am Service-Schalter hat“, erläutert Vorstand Franz Schmid. Die Mitarbeite­r seien verschiede­nen Einheiten zugeordnet worden, ein Teil auch im Homeoffice, um für den Notfall eine Ersatzmann­schaft zu haben. „Vieles läuft nun auch bei uns über Telefon- und Videokonfe­renzen. Das klappt bislang ganz gut und auch der Kontakt zu den Kunden lässt sich so aufrecht erhalten“, sagt der Bankvorsta­nd.

Den großen Schub für die Digitalisi­erung sieht er als einen positiven Effekt auch für die Arbeit. Dies werde den Bankalltag nicht von heute auf morgen grundlegen­d ändern, aber eine Beratung per Videotelef­onat könne auch nach Coronazeit­en noch eine Alternativ­e sein. „Auch wenn es den direkten Kontakt niemals ersetzen kann“, betont Schmid. Auf Technik wird die Bank notfalls auch für die Generalver­sammlung zurückgrei­fen. Die war eigentlich Mitte Mai geplant, wird nun zunächst auf den Herbst verschoben. „Sollte sie auch dann nicht möglich sein, könnte ich mir eine Online-Generalver­sammlung vorstellen“, sagt Schmid.

Besonders gefragt seien derzeit die Firmenkund­enberater. „Viele Kunden berichten, dass sie Investitio­nen nun zunächst verschiebe­n wollen, aber nicht ganz auf Eis legen“, sagt Schmid. Ein Großteil der Firmenkund­en informiere sich vorsorglic­h und sei jetzt noch in einer guten wirtschaft­lichen Lage. „Da aber einige auch noch mit einem verzögerte­n Einbruch rechnen, wollen sie gewappnet sein“, berichtet Schmid. Gerade bei kleineren Betrieben würde sich in den kommenden Wochen zeigen, ob die Soforthilf­en von Bund und Land ausreichen­d Liquidität geschaffen haben. Ob für die Bank ein Risiko wegen ausfallend­er Kredite besteht, könne er derzeit noch nicht abschätzen. „Angesichts unserer guten wirtschaft­lichen Lage als Bank bin ich aber auch da zuversicht­lich“, sagt Schmid. Als im März die Börsenkurs­e zum Sinkflug ansetzen, stellte der Bankvorsta­nd bei seinen Kunden eine enorme Besonnenhe­it fest. „Bei früheren Krisen hat es mehr Verkäufe gegeben, das war jetzt nur vereinzelt der Fall. Stattdesse­n wurden die günstigen Kurse von vielen Kunden für Nachkäufe oder auch den Einstieg ins Aktiengesc­häft genutzt“, sagt Schmid.

Mit dem geplanten Neubau in der Hindenburg­straße steht auch die Bank selber vor einem Großprojek­t. Das Bestandsge­bäude aus den 1960er-Jahren wird derzeit entkernt und abgerissen. Der Zeitplan sieht den Beginn für den Neubau im Sommer vor, den Einzug Ende 2021. „Das Datum sehe ich aber nun unter Vorbehalt, weil angesichts von Corona die Entwicklun­gen für Handwerk und Lieferkett­en schwer einzuschät­zen sind“, sagt Schmid. Mulmig werde ihm trotz der wirtschaft­lich angespannt­en Zeiten dennoch nicht. Vielmehr müsse ein gesunder Betrieb wie die Volksbank auch in solchen Phasen ein Zeichen setzen und könne zudem regionale Handwerksb­etriebe damit unterstütz­en.

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FOTO: JULIA FREYDA Das Gebäude aus den 1960er-Jahren wird derzeit entkernt und abgerissen. Laut Zeitplan soll es im Sommer mit dem Neubau losgehen.
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FOTO: JULIA FREYDA Für das Dorfgemein­schaftshau­s in Tafertswei­ler gibt es eine hauseigene Veranstalt­ungstechni­k.

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