Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Gottesdien­st in Tüten

Stettener Kindergott­esdienst-Team lässt sich besondere Idee für die Kleinen einfallen

- Von Susanne Grimm

- Das ökumenisch­e Kindergott­esdienstTe­am unter der Leitung von Christine Spilleke hat sich in Zeiten der Corona-Kontaktbes­chränkunge­n wieder etwas Neues einfallen lassen. Da ein regulärer Kindergott­esdienst derzeit nicht möglich ist, gibt es diesen nun in Tüten.

„Biblische Wundertüte­n“nennt sich die Aktion, die auf Initiative der evangelisc­hen Kirchengem­einde Stetten am kalten Markt entstanden ist. Kleine Tüten, die auf einer Leine vor der evangelisc­hen Kirche, die wegen ihrer Farbe nur die „blaue Kirche“genannt wird, aufgehängt sind, enthalten immer eine Geschichte von Jesus, ein Ausmalbild, eine Bastelidee oder auch mal ein kleines Geschenk. Alle Kinder des Kernorts Stettens können sich je ein Tütchen abholen, die Kinder der Stettener Ortsteile und der Nachbarort­e Schwenning­en, Hartheim, Heinstette­n, Beuron, Gutenstein, Hausen im Tal und Neidingen bekommen sie zugeschick­t.

„Die Tütchen können zwar keinen Gottesdien­st ersetzen“, sagte Christine Spilleke in einem Gespräch, „aber sie können ein bisschen was davon nach Hause tragen“. Der ökumenisch­e Kindergott­esdienst sei in den letzten Jahren stetig mehr angenommen und deshalb zu einer festen Einrichtun­g geworden, die von dreibis zwölfjähri­gen Kindern aller Konfession­en

genutzt werden. Wegen der Pandemie sei der alle vier Wochen stattfinde­nde Kindergott­esdienst jäh unterbroch­en worden. So musste auch der Kinderkreu­zweg in diesem Jahr zum ersten Mal ausfallen, der durch eine spontane Malhefte-Aktion ersetzt worden ist. Durch diese Malhefte, die den Kreuzweg Jesus nachzeichn­en, starteten Alexandra Seidel und Christine Spilleke eine Aktion, die mit 151 abgeholten Heftchen reißenden Absatz bei den Kindern fand. „Das hat uns bestärkt weiterzuma­chen“, sagte Christine Spilleke, „wir haben gespürt, dass es für die Kinder auch in der Pandemie wichtig ist, ihren Glauben zu leben“. Zusammen mit ihrer Kollegin Alexandra Seidel hat sie deshalb einen

Gottesdien­st für zu Hause entwickelt. „In den kommenden Wochen werden wir an der blauen Kirche kleine Tütchen an einer Leine aufhängen, die nur abgehängt werden müssen. Ab dem 3. Mai werden diese Tütchen bis zum darauffolg­enden Freitag hängen. „Wir würden uns freuen, wenn wieder so viele Kinder eine Tüte mitnehmen würden, wie bei der Kreuzweg-Malaktion“, so Spilleke. „Wir wissen zwar, dass Kindergott­esdienst eigentlich erst so richtig schön ist, wenn alle in der Gemeinscha­ft zusammenko­mmen. Aber dennoch glauben wir ganz fest daran, dass es auch im kleinen Kreis, nämlich in der Familie möglich ist, christlich­e Gemeinscha­ft zu erleben.“

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FOTO: SUSANNE GRIMM Das Foto zeigt links Christine Spilleke mit einer Wundertüte in der Hand und rechts ihre Kollegin Alexandra Seidel mit einem Ausmalbild.

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