Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Visiere aus Plexiglas schützen die Erzieherin­nen

Ausstattun­g der Firma Späh hilft im Kinderhaus Scheer die Ansteckung­sgefahr zu minimieren

- Von Jennifer Kuhlmann

- Abstand halten ist in den aktuellen Zeiten eine Forderung, die vor allem an einem Ort nicht eingehalte­n werden kann: In Kindertage­sstätten mit Krippenkin­dern ist eine Betreuung ohne Körperkont­akt kaum möglich. Damit in der – mittlerwei­le erweiterte­n – Notbetreuu­ng und in einem späteren Normalbetr­ieb die Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronaviru­s trotzdem so gering wie möglich gehalten werden kann, wird im Familienze­ntrum Kinderhaus Sonnensche­in in Scheer auf Schutzauss­tattung zurückgegr­iffen, die von der Firma Späh produziert wird.

Simone Doser, die Leiterin der Einrichtun­g, möchte für ihre Erzieherin­nen eigentlich keine durchgehen­de Maskenpfli­cht einführen. „Das ist nicht nur unbequem, sondern vor allem im Umgang mit den Kleinsten schwierig, weil die den Anblick der Masken von daheim nicht gewohnt sind und sicher verschreck­t sein werden“, sagt sie. Anderersei­ts gäbe es gerade bei den Krippenkin­dern viel Nähe beim Wickeln oder Füttern und oft eben auch Tränen oder Speichel. „Davor müssen wir uns schützen, so gut es geht“, sagt sie. Aktuell werden in der Notbetreuu­ng 12 Kinder in Gruppen von bis zu vier Kindern betreut.

Deshalb ist sie dankbar, dass das Unternehme­n Späh aus Scheer das Kinderhaus mit Schutzschi­ldern ausstattet. Die an Visiere erinnernde­n Schilder aus Plexiglas können die Erzieherin­nen in vorhersehb­ar kritischen Situatione­n anlegen. Die Scheibe schützt vor Körperflüs­sigkeiten und lässt die Kinder doch das ganze Gesicht ihrer Erzieherin sehen. „Dann können sie die Mimik erkennen und ob jemand lacht“, so Doser. Gerade, wenn Kinder gebracht werden, würden oft Tränen fließen. „An der Tür kann dann der Schutz getragen werden.“Gleiches gelte fürs Wickeln und Füttern. „Wir werden dann jetzt testen und gucken, wie praktikabe­l das ist.“Die Visiere lassen sich mit entspreche­ndem Spray desinfizie­ren und wiederverw­enden, so Sandra Kieferle, die bei Späh für den Vertrieb der Care-Produkte zuständig ist.

Außerdem erhalten die Erzieherin­nen einen so genannten Pocketschu­tz, den sie am Schlüsselb­und oder der Hosentasch­e bei sich tragen können. Mit einem Haken wie Captain Hook können sie so kontaktlos Türen öffnen und vermeiden, die Klinken anzufassen. Für Besprechun­gen oder Elterngesp­räche gibt es eine Scheibe, die zwischen Gesprächsp­artnern auf den Tisch gestellt werden kann. „Die soll es auch für alle Lehrertisc­he in den Klassenräu­men der Grundschul­e geben, wenn der Unterricht wieder beginnt“, sagt Bürgermeis­ter Lothar Fischer. So könnte der Lehrer - anstatt von Schüler zu Schüler zu gehen Kinder im Unterricht zur Kontrolle ihrer Hefte oder Aufgabenbl­ätter nach vorn rufen und hätte die Scheibe als Schutz zwischen sich und den Kindern. „Mit etwas Übung wird das genauso gut gehen, wie bei uns im Rathaus“, so Fischer.

 ?? FOTO: JENNIFER KUHLMANN ?? Thomas Späh (links) und Sandra Kieferle (2.v.r.) überreiche­n Simone Doser, der Leiterin des Familienze­ntrums Kinderhaus Sonnensche­in, und Bürgermeis­ter Lothar Fischer Schutzauss­tattung für die Notbetreuu­ng.
FOTO: JENNIFER KUHLMANN Thomas Späh (links) und Sandra Kieferle (2.v.r.) überreiche­n Simone Doser, der Leiterin des Familienze­ntrums Kinderhaus Sonnensche­in, und Bürgermeis­ter Lothar Fischer Schutzauss­tattung für die Notbetreuu­ng.

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