Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Patientinnen nähen Masken
(sz) - Wer einkaufen geht oder sich in öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen will, benötigt aktuell einen Mund- und Nasenschutz. „Maskennähen für den Eigenbedarf“lautet jetzt ein neues Angebot in der Arbeitstherapie der Fachklinik Höchsten, einer Rehaklinik der Zieglerschen für suchtkranke Frauen in Bad Saulgau.
Zusätzlich zur Arbeitstherapie können sich Patientinnen, die Lust haben, in kleinen Gruppen am Maskennähen beteiligen. „Das ist ein Angebot auf freiwilliger Basis und in Kleingruppen, das von unseren Patientinnen sehr gerne aufgenommen worden ist“, erzählt Ideengeberin Marion Oppold, die seit 1998 in der Suchthilfe der Zieglerschen arbeitet und seit einigen Jahren den Arbeitstherapiebereich Batik- und Buchbinderei der Fachklinik Höchsten leitet.
„Ziel unserer Arbeitstherapie ist die Überprüfung und Förderung der Grundarbeitsfähigkeiten, der körperlichen und psychischen Belastungsfähigkeit sowie der sozialen Kompetenz. Wir wollen für den Arbeitsmarkt fit machen“, erklärt die 53-jährige Fachfrau. Dafür seien gerade auch kleinere praktische Arbeiten an Dingen, die im Alltag Verwendung finden, sehr gut geeignet.
Mit den vom Förderkreis Suchthilfe angeschafften Nähmaschinen und in Gruppen von maximal fünf Personen wird mit vorgeschriebenem Abstand gemeinsam nach Vorlage zugeschnitten, genäht und mit einem Metallbügel über der Nase verstärkt. Unterstützt werden die Patientinnen durch Rosemarie Jäger, hauswirtschaftliche Leitung in der Fachklinik Höchsten, die etwa das Bügeln der Masken übernimmt. Pro Woche werden etwa 40 Masken gefertigt, die über die Hauswirtschaft ausgegeben und auch wieder gereinigt werden. Daneben bezieht die Klinik auch von extern noch weitere Masken für die Patientinnen und Mitarbeitenden.