Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Leo Hoffmann gehört zu den Spitzenreitern
Der Riedhausener hat schon 150 Blutspenden geleistet - Ehrung nur im kleinen Rahmen
- Die Ehrung der Blutspender findet gewöhnlich in einer öffentlichen Sitzung des Gemeinderats statt. Da dies aufgrund der Corona-Beschränkungen derzeit erschwert ist, hat Riedhausens Bürgermeister Ekkehard Stettner die Auszeichnung von drei Blutspendern im kleinen Rahmen abgehalten.
Bereits 150 Blutspenden hat Leo Hoffmann bis Ende des vergangenen Jahres geleistet, war seitdem schon wieder zwei Mal bei Spendeterminen. Eine Blutspende versäumt der 60-Jährige selten, den Ehrungen für sein Engagement blieb er bislang allerdings fern, weil er auf die Aufmerksamkeit keinen Wert legte. Auf Bitten des Bürgermeisters willigte er nun erstmals doch ein. Um die hohe Zahl der bislang geleisteten Spenden macht er dennoch kein Aufhebens. „Andere sind bei der Feuerwehr, ich gehe eben zur Blutspende und leiste so einen Beitrag für die Gesellschaft“, sagt Hoffmann bescheiden. Eine Premiere war es auch für Stettner, der fast 30 Jahre im Amt ist, aber bislang noch keinen Bürger für 150 Spenden ehren durfte. Der Bürgermeister rechnete vor, dass Hoffmann in Summe bereits 75 Liter Blut gespendet habe und laut DRK mit jeder Vollblutspende durchschnittlich drei Patienten geholfen werde. Zwar sei sich nahezu jeder in der Bevölkerung bewusst, wie wichtig Blutspenden seien, aber nur rund drei Prozent würden es auch tun. „So viele Spenden wie Leo Hoffmann erreichen wenige, aber jedem muss bewusst sein, dass er schon mit der ersten Spende wertvolle Hilfe leistet“, sagt Stettner. Im Gebiet des Blutspendedienstes Baden-Württemberg und Hessen würden in diesem Jahr rund 15 000 Blutspender geehrt, 72 davon hätten die 150. Spende erreicht.
Auch für Nicole Schneider gehört die regelmäßige Blutspende dazu. „Es tut nicht weh und mit nur einer Stunde meiner Zeit kann ich anderen enorm helfen“, sagt Schneider. Mit 26 Jahren hat sie bereits 25 Blutspenden erreicht. Da eine Spende erst ab 18 Jahren möglich ist und Frauen aufgrund der Menstruation innerhalb von zwölf Monaten höchstens vier Mal spenden dürfen, zählt auch Schneider zu den sehr treuen Spendern. Hinzu kommt, dass sie zu den rund sechs Prozent der Deutschen gehört, welche die seltene Blutgruppe 0 Rhesus negativ hat. Ihr Blut wird somit von fast jedem Patienten vertragen und bei Notfällen daher überproportional benötigt. „Auch aus dem Grund finde ich es sehr wichtig, dass ich das Blut spende und anderen helfe“, sagt Schneider.
Die Bedeutung von Blutspenden kennt Ilone Borghoff aus ihrem Berufsalltag. Die gelernte Krankenschwester arbeitet in der Pflege. „Bei bestimmten Krankheiten sind die Patienten oft dringend auf Blutpräparate angewiesen. Daher ist es für mich selbstverständlich, dass ich Blut spende“, sagt Borghoff. Auch sie hat bereits 25 Spenden geleistet. Vom Bürgermeister gab es für die Spender jeweils Urkunde, Anstecknadel und ein Präsent der Gemeinde. Zudem sprach Stettner stellvertretend seinen Dank aus. „Sie schenken anderen Menschen durch ihre Spende Leben, aber wissen nie, wem sie helfen und somit können diese sich auch nicht direkt bedanken“, sagte Stettner.