Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Transferhilfe in 2649 Fällen
Ebenweilers Amphibienschützer ziehen Bilanz – Bauarbeiten an der Kreisstraße führen zu Einschränkungen
(bz) - Nach Wochen extremer Trockenheit, unterbrochen von heftigen Temperaturstürzen, haben Ebenweilers Amphibienschützer mit dem Abbau des Schutzzauns entlang der Straße Richtung Unterwaldhausen die diesjährige Sammelsaison beendet. Trotz der ungünstigen Witterungsverhältnisse, die die Wanderbewegungen der Tiere mehrfach unterbrachen, ergab Ulfried Millers Auswertung der Sammelprotokolle – als Leiter der Ravensburger BUND-Geschäftsstelle betreut er Ebenweilers ehrenamtliche Helfer – mit insgesamt 2649 über die Straße geretteten Tieren wieder die durchweg hohen Ergebnisse der zurückliegenden Jahre.
Mit Ausnahme des Rekordjahrs 2016 mit 3844 gesammelten Krabblern und Hüpfern lagen die Zahlen seit 2014 regelmäßig zwischen 2500 und 3000, wobei – einmalig unter allen von Miller begleiteten Sammelrevieren – in Ebenweiler stets die Zahl der Molche die der Kröten übersteigt. Die aus diesen Zahlen resultierende dichte Amphibienpopulation entlang des nur zirka 300 Meter langen Straßenabschnitts führte 2019 zum Angebot der Naturschutzbehörde,
diesen Bereich durch eine Amphibienschutzanlage, das heißt durch Untertunnelung der Straße, zu sichern.
Die Gemeinde befürwortet die Maßnahme und nutzt die Bauarbeiten, um parallel zur Straße einen
Fußweg nach Oberholz einschließlich der Verlegung von Leerrohren für Ebenweilers Glasfasernetz zu realisieren. Im Zuge der am 11. Mai begonnenen Arbeiten ist die Kreisstraße 7963 zwischen Ebenweiler und Unterwaldhausen bis voraussichtlich 31. Juli komplett gesperrt; das bedeutet, dass der Linienverkehr die Bushaltestellen Oberholz und Egg nicht anfahren kann. Die Umleitung für Lastwagen und Autos über Fleischwangen ist ausgeschildert.